Taizé

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Geleitet wird die Bruderschaft vom deutschen Katholiken Frère Alois (69), der 2005 Nachfolger von Frère Roger (1915-2005) wurde; der gebürtige Schweizer hatte 1944 in Taizé die Gemeinschaft gegründet.

Am Sonntag kündigte Frère Alois an, die Leitung der Communaute zum Advent an den englischen Anglikaner Frère Matthew abzugeben.

Die Gemeinschaft von Taizé setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel zum Ziel. 1949 legten sieben Männer Ordensgelübde ab. Sie versprachen Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.

Die Gemeinschaft, die bald Freunde in unterschiedlichen Kirchen und zahlreichen Ländern Europas hatte, hat seit 1962 eine Versöhnungskirche, die seither der Mittelpunkt von Taizé ist. Die Bruderschaft gründete Niederlassungen in mehreren Ländern und nahm 1969 erstmals auch katholische Brüder auf. Schwerpunkt der Arbeit ist - neben der Ökumene - Solidarität mit den Armen und Rechtlosen in der Welt.

Seit im August 1974 in Taizé Zehntausende zu einem "Konzil der Jugend" zusammenkamen, veranstalten die Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Stadt ein Taizé-Treffen statt, zuletzt in Riga, Basel, Wroclaw (Breslau), Turin und Rostock. Für den Jahreswechsel 2023/24 ist es in Ljubljana/Slowenien geplant. (KNA, 23.07.2023)