Papst Leo XIV. regt für 2033 ein Treffen aller Kirchen in Jerusalem an

"Vollkommene Einheit der Christen"

Alle christlichen Kirchen haben ihre Wurzeln in Jerusalem. 2.000 Jahre nach dem Beginn des Christentums sollten sie dorthin zurückkehren, um gemeinsam nach Einheit zu suchen. Dies hat Papst Leo XIV. nun überraschend vorgeschlagen.

Papst Leo XIV. spricht bei einem Treffen mit Behördenvertretern, Vertretern der Zivilgesellschaft und des Diplomatischen Korps am 27. November 2025 in der Bibliothek der Nationen in Ankara / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. spricht bei einem Treffen mit Behördenvertretern, Vertretern der Zivilgesellschaft und des Diplomatischen Korps am 27. November 2025 in der Bibliothek der Nationen in Ankara / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Nach dem historischen Treffen von mehr als 20 Kirchen am Ort des Konzils von Nizäa hat Papst Leo XIV. ein noch größeres Treffen zur Einheit der Christen in Jerusalem vorgeschlagen. Bei einem Gespräch mit hochrangigen Vertretern anderer Kirchen und Konfessionen in Räumen der syrisch-orthodoxen Gemeinde hat er am Samstagvormittag in Istanbul ein Zusammenkommen aller christlichen Gemeinschaften für das Jahr 2033 angeregt.

Papst Leo XIV. und Bartholomaios I. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. und Bartholomaios I. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Es sollten auch die dabei sein, die beim jüngsten Konzilsjubiläum in Iznik noch fehlten, so der Papst laut Vatikanmitteilung. Ziel der gemeinsamen "geistlichen Reise" solle "die vollkommene Einheit" der Christen sein; ihre Spaltung sei ein Hindernis für die Verkündigung der christlichen Botschaft.

Wie der Vatikan mitteilte, soll das Treffen laut der Idee des Papstes anlässlich des 2000. Todesjahres Jesu dort stattfinden, wo das Letzte Abendmahl war und wo sich später das Pfingstwunder ereignete. Pfingsten gilt als Geburtsstunde der einen Kirche, die sich in späteren Jahrhunderten in mehrere Kirchen und Konfessionen aufspaltete. Die katholische Kirche wird das Jahr 2033 nach dem Willen des Papstes als ein außerordentliches "Heiliges Jahr der Erlösung" feiern.

Ökumene

Der Begriff "Ökumene" stammt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt "die ganze bewohnte Erde". Gemeint sind die Bemühungen um die Einheit aller getrennten Christen. Die Ökumenische Bewegung ging zunächst von evangelischer Seite aus; als Beginn gilt die Weltmissionskonferenz von Edinburgh im Jahr 1910. Sie führte 1948 zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK) mit Sitz in Genf. Ihm gehören heute 349 reformatorische, anglikanische und orthodoxe Kirchen mit 560 Millionen Christen in 110 Ländern an.

Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz (KNA)
Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz ( KNA )
Quelle:
KNA