Die deutsche Außenpolitik muss sich nach Worten des katholischen Hilfswerks missio Aachen stärker für die Rechte von Mädchen und Frauen in Kriegs- und Krisengebieten einsetzen.
"Sie leiden am meisten: Sie sind auf der Flucht, werden Opfer sexualisierter Gewalt, tragen oft allein die Verantwortung für die Familie", erklärte missio-Präsident Dirk Bingener anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November.
Nicht im Fokus internationaler Medien
Er verwies dabei auch auf die Lage von Mädchen und Frauen in Ländern, die nicht im Fokus internationaler Medien stehen.
Dazu gehöre der Südsudan, wo im Jahr 2024 mehr als 1.500 Zivilisten getötet wurden. Unter den Opfern seien viele Mädchen und Frauen. Wegen des Stopps der USAID-Förderung und der finanziellen Engpässe bei den UN-Hilfswerken hätten allerdings drei Viertel der UN-Schutzräume für Frauen und Mädchen schließen müssen. "Die Bundesregierung muss dieses Thema auf die internationale Agenda setzen", forderte Bingener.
Dabei betonte er die Rolle der Kirche in dem Land. "Während sich viele staatliche Organisationen zurückziehen, bleibt die Kirche." So würden etwa Ordensfrauen im Nordwesten des Landes einen neuen Konvent bauen, der zugleich ein Zentrum für Frauen und Mädchen in Not beherbergen soll.