Frauenbund verlangt mehr Maßnahmen gegen die Gewalt an Frauen

Fußfessel allein reicht nicht aus

Im Kampf gegen häusliche Gewalt braucht es nach Ansicht des Katholischen Deutschen Frauenbunds mehr als die Einführung einer elektronischen Fußfessel. Dazu gehörten zudem ausreichend finanzierte Frauenhäuser.

Eine junge Frau hält ein violettes Band für den Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen / © Sergey Klopotov (shutterstock)
Eine junge Frau hält ein violettes Band für den Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen / © Sergey Klopotov ( shutterstock )

KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger sagte dazu laut Mitteilung von Montag: "Die geplante Einführung der elektronischen Fußfessel ist ein wichtiger und begrüßenswerter Schritt, um Frauen in akuten Gefährdungslagen zu schützen. Allein reicht diese Maßnahme aber nicht aus."

Dr. Monika B. Arzberger (privat)
Dr. Monika B. Arzberger / ( privat )

Weiter erklärte Arzberger, wer Gewalt an Frauen wirksam verhindern wolle, müsse ein umfassendes Schutzkonzept etablieren: "Dazu gehören ausreichend finanzierte Frauenhäuser, starke Beratungsstellen und eine geschulte Polizei und Justiz."

Kampagne "Orange the World"

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Dienstag erklärt der Frauenverband, Gewalt gegen Frauen sei in allen gesellschaftlichen Gruppen und in allen Bereichen des täglichen Lebens präsent: "Sie ist tief in patriarchalen Strukturen verankert und hat weitreichende Folgen - nicht nur für die betroffenen Frauen, sondern für die gesamte Gesellschaft", so der KDFB.

Frankfurt am Main: Die Frankfurter Alte Oper ist beleuchtet für den "Orange Day" als Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen / © Helmut Fricke (dpa)
Frankfurt am Main: Die Frankfurter Alte Oper ist beleuchtet für den "Orange Day" als Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen / © Helmut Fricke ( dpa )

Der KDFB ruft dazu auf, an der globalen UN-Kampagne "Orange the World" teilzunehmen, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Die UN-Kampagne macht seit 1991 vom 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. 

Im Zuge der Aktion setzen zahlreiche Organisationen und Einrichtungen sichtbare Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Dazu zählen etwa orange Beleuchtung, Statements in sozialen Medien oder eine Fahne mit der Aufschrift "Stopp Gewalt".

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Geschlechtsspezifische Gewalt fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. Diese Gewalt ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen  / © Christophe Gateau (dpa)
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen / © Christophe Gateau ( dpa )
Quelle:
KNA