DOMRADIO.DE: An diesem Dienstagabend verwandelt sich die Kirche St. Michael am Brüsseler Platz in ein Tonstudio. Beim 3. Kölner Podcast-Tag erzählen neun Kölner Podcasterinnen und Podcaster gemeinsam die Geschichte einer der wichtigsten Straßen der Stadt – der Aachener Straße. Worum geht es bei der Veranstaltung?
Ulrich Merz (Diakon und Mitbegründer der Gemeinde "Kirche für Köln"): Es gibt zum dritten Mal den sogenannten Kölner Podcast-Tag. Einer der Initiatoren, Uli Kievernagel vom Podcast "Köln-Ding der Woche", ist mit der Idee auf mich zugekommen, einen Podcast bei uns aufzunehmen.
Er hat mitbekommen, dass wir ein sehr besonderes Gepräge haben, dass wir viel mit Kooperationspartnern zusammenarbeiten und spannende Dinge in der Kirche machen. Er meinte, das wäre eine Möglichkeit, zusammen zu arbeiten.
Wir haben alle möglichen wichtigen Voraussetzungen dafür und es passt aus mehreren Gründen gut, die Veranstaltung in der Kirche St. Michael zu machen. Deswegen haben wir gerne zugesagt.
DOMRADIO.DE: Das ist von der Akustik her eine Herausforderung, oder?
Merz: Das ist das Spannende bei uns. Das ist das Besondere. In der Kirche ist eine Bühne eingebaut. Hinter dieser Bühne quasi vor der großen Altarinsel, hängt ein riesiger Vorhang, der schon eine ganze Menge an Schall schluckt. Wir spielen bei unseren Gottesdiensten christliche Popmusik, das heißt, wir müssen sowieso schon darauf achten, dass es nicht zu sehr hallt.
Das kriegen wir ganz gut hin. Die haben heute Abend auch einen Toningenieur dabei, der kann das so geschickt abmischen, dass nichts mehr hallt.
DOMRADIO.DE: Neun Podcasts werden heute Abend zusammengeschraubt und aufgenommen. In jeder Folge geht es um die Aachener Straße. Die Kirche für Köln und das Erzbischöfliche Archiv gestalten einen Teil dieses Podcasts. Wer vertritt das Erzbistum in dem Podcast?
Merz: Ich und Dr. Joachim Oepen vom Erzbischöflichen Historischen Archiv. Die Folge haben wir allerdings schon vorproduziert. Da waren wir in den Räumen vom Historischen Archiv des Erzbistums. Dr. Oepen hat etwas über die Baugeschichte von St. Michael erzählt. Der beantwortet die Fragen, wieso eine neue Kirche überhaupt notwendig war und wie sie architektonisch aufgebaut ist.
Mein Part war es, zu erzählen, was wir heute machen und welche Stoßrichtung St. Michael heute in dem großen Ensemble der Kölner Innenstadtkirchen hat.
DOMRADIO.DE: In St. Michael finden viele Veranstaltungen statt, die sehr weltlich klingen. Manche denken vielleicht, dass die Kirche profaniert ist.
Merz: Das ist bedauerlich. Aber es schadet nicht, wenn etwas Leben auch in die Kirche hineinkommt. Deswegen passt das auch mit der Veranstaltung so gut. Es werden Geschichten erzählt, die total spannend sind, die rund um die Aachener Straße spielen, Stichwort Melaten-Friedhof. Es sind Geschichten, die eine Bedeutung für die Menschen haben.
Ich finde, das kann einen guten Ort in der Kirche haben. Es geht schließlich darum, dass sich Menschen begegnen - mit Gott, aber auch untereinander. Ja, dass Menschen auch einfach eine gute Zeit haben.
Das Interview führte Uta Vorbrodt.