Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom bekommt einen besonderen Baum

Habemus Rotfichte

Es sind beeindruckende Bilder: Zwei Kräne haben an diesem Donnerstag die 25 Meter hohe Rotfichte für den Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom aufgestellt. Der Weihnachtsbaum in diesem Jahr hat eine besondere Geschichte.

Autor/in:
Mathias Peter
So soll der Weihnachtsmarkt am Roncalliolatz auch in diesem Jahr nach der Eröffnung aussehen.  / © Kölner Weihnachtsgesellschaft mbH
So soll der Weihnachtsmarkt am Roncalliolatz auch in diesem Jahr nach der Eröffnung aussehen. / © Kölner Weihnachtsgesellschaft mbH

Während der November vor allem als Trauermonat mit Allerseelen und Allerheiligen begangen wird, laufen in vielen deutschen Städten die Vorbereitungen für die Weihnachtsmärkte. 

Besonders beliebt ist der Markt direkt am Dom in Köln mit schätzungsweise rund fünf Millionen Besuchern jährlich. Der sonst eher kahle und windige Roncalliplatz verwandelt sich in dieser Zeit in einen Weihnachtsmarkt voller Lichter, mit vielen roten Buden mit Waren und Lebensmitteln und vor allem mit dem großen Weihnachtsbaum in der Mitte. 

Der kommt in diesem Jahr aus Kitzbühel in Tirol, ist 25 Meter hoch, rund 7 Tonnen schwer. Über Jahrzehnte stand er dort in einem Wohngebiet und wurde sogar in der Adventszeit geschmückt. Doch dann wurde er zu einem Problem, erzählt Birgit Grothues von der Kölner Weihnachtsgesellschaft, die den Weihnachtsmarkt organisiert: "Da stand er vor einem Wohnhaus, die Bewohner dahinter haben schon kein Tageslicht mehr gesehen. Das kann man sich vorstellen bei der Größe. Und schließlich musste er gefällt werden und dann hat man überlegt, man möchte diesen Baum einem Weihnachtsmarkt spenden. Und dann kam man Gott sei Dank auf unseren Weihnachtsmarkt hier in Köln." 

Der Transport an den Rhein war mit einem gewissen Aufwand verbunden, denn Äste sollten natürlich nicht abbrechen, noch der Baum sonstwie Schaden nehmen. Am vierten November wurde die Rotfichte gefällt und kam in der Nacht zum sechsten November per Schwerlasttransporter nach Köln, ab der Stadtgrenze wurde der Baum sogar von der Polizei bis zum Dom eskortiert, erzählt Grothues. 

Zwei Kräne und viele helfende Hände waren für das Aufstellen des Baumes auf dem Roncalliplatz nötig.  / © Alexander Foxius (DR)
Zwei Kräne und viele helfende Hände waren für das Aufstellen des Baumes auf dem Roncalliplatz nötig. / © Alexander Foxius ( DR )

Beim Aufstellen an diesem Donnerstag waren neben den beiden Kränen einige Helfer nötig, denn natürlich muss der Baum sicher stehen und auch Wind und Wetter trotzen. Der Baum wurde dafür im vorgesehenen Ständer im Stahlgerüst der Hauptbühne fixiert. Damit beginnt die Arbeit der Dekorateure, die den Baum mit über 1.000 roten und goldenen Kugeln schmücken. 

Das Schmücken dauert Tage

Auch das seit Jahren bekannte Netz aus mehr als 50.000 LED-Lichtern wird wieder am und um den Baum herum gespannt. Das Schmücken wird mehrere Tage dauern. Für Pressesprecherin Birgit Grothues ist aber klar, dass der Aufwand mehr als gerechtfertigt ist, schließlich sei der Baum das Herzstück des Marktes: "Ich glaube, das ist das meistfotografierte Motiv auf dem Markt, der Baum mit dem LED-Netz, dazu der Dom im Hintergrund."  

Birgit Grothues,  Kölner Weihnachtsgesellschaft / © Mathias Peter  (DR)
Birgit Grothues, Kölner Weihnachtsgesellschaft / © Mathias Peter ( DR )

Bei aller Begeisterung für den Baum und dem Flair, der vom Weihnachtsmarkt am Dom ausgeht: Die Adventszeit beginnt ja eigentlich erst mit dem ersten Adventssonntag und eine Woche vorher feiern die evangelischen Christen noch den Totensonntag, während die katholische Kirche Christkönig begeht. Volkstrauertag ist auch noch im November. 

Früherer Start hat mit Corona zu tun

Während in früheren Zeiten die Weihnachtsmärkte in vielen Städten erst nach dem Totensonntag begannen, startet der Weihnachtsmarkt am Dom zusammen mit vielen anderen Märkten in Deutschland schon deutlich früher, nämlich am 17. November. Doch aus Respekt vor dem Totensonntag ist er an diesem Tag dann geschlossen. Dass die Buden und der Markt insgesamt mit seinem Bühnenprogramm früher startet als in vergangenen Jahrzehnten hat tatsächlich noch etwas mit Corona zu tun. 

Der Weihnachtsbaum 2025 wird auf dem Roncalliplatz aufgestellt, dazu sind viele Helfer und zwei Kräne nötig.  / © Alexander Foxius (DR)
Der Weihnachtsbaum 2025 wird auf dem Roncalliplatz aufgestellt, dazu sind viele Helfer und zwei Kräne nötig. / © Alexander Foxius ( DR )

Denn als der Markt wieder öffnen durfte, wollte man den Händlern die Chance geben, nach den schweren Pandemie-Jahren wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen: "Den Ausstellern sollte die Möglichkeit geboten werden, noch ein bisschen länger ihre Sachen zu verkaufen und so noch ein bisschen länger die Chance zu haben, etwas zu verdienen. Das ist jetzt so geblieben, dass wir den Montag vor dem Totensonntag den Markt eröffnen." Nach dem Totensonntag hat der Markt dann noch mal vier Wochen komplett auf, schließt einen Tag vor Heiligabend. 

Blick vom Kölner Dom auf den Weihnachtsmarkt im Jahr 2024 / © Mathias Peter (DR)
Blick vom Kölner Dom auf den Weihnachtsmarkt im Jahr 2024 / © Mathias Peter ( DR )

Aber was machen jetzt eigentlich die Kitzbüheler ohne ihren Weihnachtsbaum? Auf den müssen die Bewohner nicht verzichten. Ein neuer Baum ist gepflanzt worden, berichtet Birgit Grothues, den könnten die Menschen auch wieder leichter schmücken, weil er noch nicht so hoch ist. Aber auch der neue Baum wird natürlich wachsen. Und das lässt Birgit Grothues mit einem Lächeln in die Zukunft blicken: "Vielleicht kommt der dann ja in 50 bis 60 Jahren zu uns nach Köln als neuer Weihnachtsbaum!"

Christkönigsfest und Totensonntag

Am Sonntag, 23. November, endet in diesem Jahr (2025) in der katholischen und in der evangelischen Kirche das Kirchenjahr. Mit dem ersten Advent beginnt eine Woche darauf ein neuer Jahres- und Festtagszyklus. Beide Kirchen begehen den Abschluss des Jahres in besonderer Form: Die Katholiken feiern das Christkönigsfest, die Protestanten gedenken am Totensonntag ihrer Verstorbenen. Das katholische Christkönigsfest lenkt den Blick auf Jesus Christus. Von ihm glauben die Christen, dass er am Ende der Zeit als König wiederkommen wird. Papst Pius XI.

Vergoldete Jesusfigur in Xanten / © Harald Oppitz (KNA)
Vergoldete Jesusfigur in Xanten / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR

Die domradio- und Medienstiftung

Unterstützen Sie lebendigen katholischen Journalismus!

Mit Ihrer Spende können wir christlichen Werten eine Stimme geben, damit sie auch in einer säkulareren Gesellschaft gehört werden können. Neben journalistischen Projekten fördern wir Gottesdienstübertragungen und bauen über unsere Kanäle eine christliche Community auf. Unterstützen Sie DOMRADIO.DE und helfen Sie uns, hochwertigen und lebendigen katholischen Journalismus für alle zugänglich zu machen!

Hier geht es zur Stiftung!