Mit dem 80. Geburtstag des spanischen Kardinals Antonio Cañizares Llovera am Mittwoch zählt das Kardinalskollegium derzeit 127 wahlberechtigte Mitglieder. Am Konklave im Mai 2025, bei dem Robert Francis Prevost zum neuen Papst gewählt wurde, nahm Cañizares aus gesundheitlichen Gründen nicht teil.
Vom Bischof in Ávila, Granada und Toledo zum Kardinal
Cañizares wurde 1992 von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Ávila ernannt und wenige Jahre später zum Erzbischof von Granada befördert. 2002 übernahm er die Leitung des Erzbistums Toledo und damit den Titel "Primas von Spanien". 2005 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Spanischen Bischofskonferenz. Papst Benedikt XVI. erhob ihn 2006 zum Kardinal und betraute ihn 2008 mit der Leitung der vatikanischen Gottesdienstkongregation.
Als Vertreter traditionalistischer Positionen konnte Cañizares unter dem reformorientierten Papst Franziskus die Gottesdienstkongregation nicht weiterführen und kehrte nach Spanien zurück. Von 2014 bis 2022 war er Erzbischof von Valencia. In dieser Zeit sorgte er als wortgewaltiger Verteidiger traditioneller Familienwerte mehrfach mit Äußerungen und Predigten für Kontroversen - insbesondere im Hinblick auf Homosexuelle und Geflüchtete. Später vollzog Cañizares einen Wandel in seiner Haltung zur Flüchtlingspolitik und organisierte die
Aufnahme Hunderter Migranten.
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