Kirchen würdigen Mut der DDR-Bürger zum Tag der Einheit

Impulse gingen oft von Christen aus

Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit haben die beiden großen Kirchen in Deutschland den Mut der Bürger in der damaligen DDR gewürdigt. Am 3. Oktober jährt sich der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik durch den Einigungsvertrag.

Brandenburger Tor in Berlin / © Andrey_Popov (shutterstock)
Brandenburger Tor in Berlin / © Andrey_Popov ( shutterstock )

"Mit ihrer Friedlichen Revolution gegen ein diktatorisches Regime lösten sie 1989 die Ereignisse aus, die ein Jahr später in die Deutsche Einheit mündeten", erklärten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, am Mittwoch. 

"Vielfach gingen die Impulse von Christinnen und Christen aus, die mit Friedensgebeten und mutigem Engagement gegen das Unrecht und für Demokratie anderen ein Beispiel gaben", erinnerten die Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland und der Bischof von Limburg. Die Menschen in zwei durch Mauern, Stacheldraht, Minenfelder und Panzersperren getrennten Ländern hätten gewaltlos erreicht, wonach sich viele in der Welt sehnten: Frieden, Freiheit und Einheit.

Alte und neue Wunden

Manche Wunden der Spaltung Deutschlands seien allerdings immer noch spürbar, betonten Fehrs und Bätzing. "Sie zeigen sich in fortbestehenden wirtschaftlichen und sozialen Unterschieden zwischen Ost und West, in den Brüchen persönlicher Biografien und im anhaltenden Gefühl vieler Menschen, nicht in gleicher Weise anerkannt oder gehört zu werden." Zugleich entstünden neue Trennungen: zwischen Stadt und Land, zwischen Arm und Reich sowie zwischen Menschen, "die der Demokratie vertrauen und jenen, die ihr zutiefst misstrauen oder sie sogar bekämpfen".

Die Einheit zu verwirklichen, bezeichneten die beiden Geistlichen als bleibende Aufgabe für alle Menschen in Deutschland. "Als Kirchen wollen wir dazu ermutigen, diesen Weg weiterzugehen - aus Fehlern lernend, einander achtend und in Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft."

Quelle:
KNA