Verunsicherung, Ohnmacht und Wut prägen aus Sicht der großen Kirchen in Baden-Württemberg die Gesellschaft in Deutschland kurz vor dem Nationalfeiertag am 3. Oktober. Krieg, Wirtschaftskrisen und Umweltzerstörung führten zu einer neuen Realität des Wandels, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung am Dienstag in Stuttgart.
Der Wandel lasse sich nicht aufhalten. Die Kirchen appellieren daher, Veränderungen auch als Chance anzusehen - die Einheit Deutschlands sei dafür ein positives Beispiel.
"Auch die Wiedervereinigung war ein tiefgreifender Transformationsprozess - und sie hat gezeigt, dass Wandel zum Guten führen kann", schreiben Landesbischöfin Heike Springhart und die Bischöfe Stephan Burger, Klaus Krämer und Ernst-Wilhelm Gohl. Für den gesellschaftlichen Wandel brauche es Mut zur Innovation, Bereitschaft zur Veränderung sowie den festen Willen, soziale Ungleichheiten zu überwinden.
Deutschland feiert 2025 im Saarland
Nach der friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989 kam es zur deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Dies wird jährlich in einem anderen Bundesland gefeiert. Ausrichter der zentralen Feiern zu 35 Jahren Einheit ist in diesem Jahr das Saarland.
Dazu werden am Freitag unter anderen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Saarbrücken erwartet. Ein ökumenischer Gottesdienst am Freitag bildet den offiziellen Auftakt. Zum Bürgerfest von Donnerstag bis Samstag erwartet das Saarland zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland.
Tag der Deutschen Einheit
Am 3. Oktober 1990 wurden Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen Länder der Bundesrepublik. Das im Einigungsvertrag festgelegte Datum der Vereinigung von Ost und West ist seither als Tag der Deutschen Einheit nationaler Gedenktag.
