Margot Friedländer

Überlebende des Holocausts
Margot Friedländer / © Bernd von Jutrczenka (dpa)

Margot Friedländer wurde am 5. November 1921 als Margot Bendheim in Berlin geboren. Nach ihrer Schulzeit war sie Lehrmädchen in einer Schneiderei. Alle Bemühungen der Familie in die USA auszuwandern, schlugen fehl. Ab 1940 musste Margot Zwangsarbeit leisten. Nach der Trennung der Eltern lebte sie mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder Ralph zusammen. 1943 planten sie die Flucht, doch Ralph wurde von der Gestapo verhaftet. Daraufhin stellte sich die Mutter der Gestapo und wurde zusammen mit ihrem Sohn nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Der Tochter hinterließ sie eine Botschaft, die Margot mit in die Illegalität nahm: „Versuche, dein Leben zu machen“. Die 21-Jährige Margot tauchte unter, wurde 1944 von Greifern festgehalten und nach Theresienstadt deportiert. Als einzige der Familie überlebte sie das Lager. Mit ihrem Mann Adolph Friedländer, den sie aus Berlin kannte und dem sie in Theresienstadt wieder begegnete, ging Margot 1946 in die USA. Seit 2010 lebte sie wieder in Berlin und hat, wie die Mutter befohlen, "ihr Leben gemacht". Als Botschafterin des Friedens wurde Margot Friedländer vielfach für ihr Engagement ausgezeichnet. Ein besonderes Anliegen war es ihr immer, dass junge Menschen, mit denen sie unentwegt in Schulen und bei Veranstaltungen diskutierte, ihre Mission weiter tragen: "Seid Menschen, respektiert Menschen. Es gibt kein jüdisches, kein christliches und kein muslimisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut."

Am 9. Mai 2025 ist Margot Friedländer im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben.

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