KJA Köln fördert Demokratieerziehung von Kindern und Kinderrechte

"Wir setzen dort an, wo es jungen Menschen wehtut"

Anlässlich des diesjährigen Weltkindertags lädt die Katholische Jugendagentur Köln am Sonntag Kinder dazu ein, Demokratie nach ihren Vorstellungen mitzugestalten. Die Arbeit mit den jungen Menschen stärke die Demokratie.

Autor/in:
Heike Sicconi
Ein Mädchen hat sich für ihren Auftritt am Internationalen Tag der Kinderrechte ein Herz auf die Stirn gemalt / © Alejo Manuel Avila (dpa)
Ein Mädchen hat sich für ihren Auftritt am Internationalen Tag der Kinderrechte ein Herz auf die Stirn gemalt / © Alejo Manuel Avila ( dpa )

DOMRADIO.DE: Sie beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Motto des Weltkindertags: "Kinderrechte – Bausteine für die Demokratie." Das klingt zunächst etwas sperrig. Wie setzen Sie dieses Thema konkret um?

Barbara Cremer (DR)
Barbara Cremer / ( DR )

Barbara Cremer (KJA): Das ist wirklich sperrig, aber auch wirklich wichtig. Deshalb nehmen wir das Thema auf. Wir haben eine Bausteine-Bauklotzecke. Die haben wir schon seit vielen Jahren. In der Ecke können sich Kinder entspannen, ein bisschen zur Ruhe kommen und miteinander mit den Bauklötzen bauen. Wir haben uns außerdem in diesem Jahr überlegt, dass die Kinder auch Baustein ausmalen können oder auch mit ihren eigenen Botschaften ausfüllen können. Zum Beispiel was für sie Demokratie bedeutet. Das Ganze wollen wir gerne am Sonntag im Laufe des Tages sammeln. Die Ergebnisse wollen wir dann an eine Wand hängen. So entsteht am Ende des Tages ein schönes Gruppenfoto mit bunten Bausteinen. Diese sollen uns Erwachsenen verdeutlichen, was Demokratie für Kinder bedeutet. 

Barbara Cremer

"Ein Teil unserer Aufgabe ist es, junge Menschen für die Demokratie zu stärken und ihnen zu vermitteln, was Demokratie überhaupt bedeutet."

DOMRADIO.DE: Wie merken Sie in Ihrem Alltag in der KJA, dass es wichtig ist, Kinder an die Demokratie heranzuführen und auch umgekehrt? 

Cremer: Für alle die, die die KJA Köln nicht kennen: Wir sind ein Kinder- und Jugendhilfeträger in Köln und im Rhein-Erft-Kreis. Wir sin an etwa 100 Standorten mit 650 Mitarbeitenden tätig. Wir arbeiten im offenen Ganztag, in Jugendwohnheimen, in Jugendzentren oder auch in der verbandlichen Jugendarbeit. Wir sind an ganz vielen Ecken für Menschen zwischen 6 und 27 Jahren da. 

Bibelstunde für geflüchtete Kinder aus Bergkarabach am 1. Februar 2025 in Jerewan (Armenien). / © Daniel Pelz (KNA)
Bibelstunde für geflüchtete Kinder aus Bergkarabach am 1. Februar 2025 in Jerewan (Armenien). / © Daniel Pelz ( KNA )

Ein Teil unserer Aufgabe ist es, junge Menschen für die Demokratie zu stärken und ihnen zu vermitteln, was Demokratie überhaupt bedeutet. Es gibt verschiedene Wege und Methoden, die wir an den Tag legen. Wir nutzen unter anderem auch demokratische Spiele. Dabei lernen junge Menschen im Zusammenhang mit der Kommunalwahl, wie Demokratie gestaltet werden kann. So erfahren sie zum Beispiel, dass es nicht nur das Mehrheitsprinzip gibt, sondern auch parlamentarische Vertretung, so wie es bei der jüngsten Kommunalwahl der Fall war. Oder dass es auch den Konsens gibt, also andere Wege, wie man miteinander gut auskommen kann.

Barbara Cremer

"Unser Ziel ist es, Teilhabe und Chancengleichheit zu ermöglichen."

DOMRADIO.DE: Auf Ihrer Seite steht, dass die jungen Menschen, unabhängig von sozialer Stellung, Herkunft, Bildung oder Religionen, Auftraggeber für Ihr Tun sind. Wie würden Sie diesen Auftrag selbst formulieren? 

Cremer: Wir sagen gerne: Wir setzen dort an, wo es jungen Menschen wehtut. Genau da wollen wir sie unterstützen. Unser Ziel ist es, Teilhabe und Chancengleichheit zu ermöglichen. Mit all unserem Herzblut und mit 650 Mitarbeitenden engagieren wir uns Tag für Tag dafür, jungen Menschen einen guten Lebensweg zu bereiten. 

DOMRADIO.DE: Brauchen junge Menschen Ihrer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit, auch seitens der Politik oder der Gesellschaft? 

Cremer: Definitiv. Junge Menschen haben großartige Ideen. Doch oft werden sie nicht gehört. Unsere Aufgabe ist es, genau hinzuhören und diese Stimmen laut zu machen. Besonders zum Weltkindertag, tun wir das für die jüngere Generation. Sie sind unsere Zukunft und auf sie müssen wir bauen. Deshalb ist es so wichtig, jungen Menschen zuzuhören. 

DOMRADIO.DE: Worauf freuen Sie sich morgen bei der Veranstaltung am meisten? 

Cremer: Am meisten freue ich mich auf die Kinder selbst. Auf die Tanzgruppe und auf Fug und Janina, die zusammen mit den Kindern ein Kinderrechte-Lied präsentieren. Dieses Lied, "Wir sind Kinder mit Recht", haben wir vor zwei, drei Jahren gemeinsam mit der Edith-Stein-Schule, einer OGS in Frechen, sowie Fug und Janina eingesungen. Am morgigen Sonntag, um 15:45 Uhr, wird es am Schokoladenmuseum aufgeführt, mit unserer OGS aus der Forststraße. Die Kinder sind schon ganz aufgeregt, die Eltern sind dabei und das wird sicher das schönste Ereignis des Tages. Aber auch an unserem Stand ist viel los. Und wer möchte, kann sich im Anschluss sogar ein Autogramm von Fug und Janina holen. Unser Stand ist direkt unterhalb der Severinsbrücke. 

Das Interview führte Heike Sicconi.

Weltkindertag

Der 21. September 1954 war die Geburtsstunde des Weltkindertages. Damals haben die Vereinten Nationen bei der 9. Vollversammlung ihren Mitgliedsstaaten empfohlen, einen weltweiten Tag für Kinder einzurichten.

Damit wurden drei Ziele verfolgt:

Zunächst soll der Einsatz für die Rechte von Kindern gestärkt werden, die Freundschaft unter Kindern und Jugendlichen auf der Welt gefördert werden und die Regierungen sollten sich öffentlich dazu verpflichten, die Arbeit von UNICEF zu unterstützen.

Weltkindertag - für alle Kinder  / © Paul Zinken (dpa)
Weltkindertag - für alle Kinder / © Paul Zinken ( dpa )
Quelle:
DR

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