25 Jahre Kardinal-Frings-Denkmal in Neuss

"Vorbild in unseren Tagen"

Seit 25 Jahren steht in Neuss, der Geburtsstadt von Kardinal Josef Frings, ein Denkmal für ihn neben St. Quirin. Am Dienstag wurde dort an sein Leben und Wirken erinnert. An der Feier nahm sein Amtsnachfolger, Kardinal Woelki, teil.

Autor/in:
Henning Martin Schoon
 (Erzbistum Köln)

Das Denkmal neben der Neusser Basilia zeigt den früheren Kölner Erzbischof Frings, wie er vor einer Kirchweihe mit seinem Hirtstab ein Alpha und Omega in den Erdboden zeichnet. Zu der im Jahr 2000 vom Bildhauer Elmar Hillebrand geschaffenen Figur gehören Bronzereliefs, die Szenen aus dem Leben des Kardinals zeigen. Dabei wird auch an das sogenannte "Fringsen" erinnert, das umgangssprachlich für den Klau von Brennstoffen in Notlagen steht.

 (Erzbistum Köln)

In seiner Predigt am 31. Dezember 1946, in einem eiskalten Nachkriegswinter, sagte der Kardinal: "Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder Bitten, nicht erlangen kann." Unter anderem wird Frings auch als Rektor des Waisenhauses in Neuss gezeigt, dem er von 1922 bis 1924 vorstand.

Gruppenbild mit den Beteiligten der Kardinal-Frings-Gesellschaft und dem Neusser Oberbürgermeister Reiner Breuer (3. V.l). (Erzbistum Köln)
Gruppenbild mit den Beteiligten der Kardinal-Frings-Gesellschaft und dem Neusser Oberbürgermeister Reiner Breuer (3. V.l). / ( Erzbistum Köln )

"Hirte in schwerer Zeit"

Rainer Maria Kardinal Woelki bezeichnete seinen früheren Vorgänger im Amt als ein "Gesicht, das in unseren Tagen und darüber hinaus leuchten wird". Dabei verwies er auf das Wirken von Frings während des Zweite Vatikanischen Konzils und dessen bis heute nachwirkendes Erbe.

 (Erzbistum Köln)

Nach einer Messe in der Basilika St. Quirin, die er gemeinsam mit Oberpfarrer Andreas Süß zelebrierte, betete Woelki vor dem Denkmal: "Wir danken dir dafür, dass du uns in Josef Kardinal Frings einen Hirten in schwerer Zeit geschenkt hast, der uns in diesen Tagen ein Vorbild geworden ist. Er ist nie müde geworden, das Wort des Evangeliums zu bezeugen. Er hat seinen Glauben standhaft verkündet und gelebt." Ebenfalls dankte der Erzbischof der Kardinal-Frings-Gesellschaft, die das Denkmal für den Neusser Ehrenbürger zusammen mit Spendern ermöglicht hatte. Frings sei eine "bedeutende moralische Stimme in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg" gewesen, er habe sich mit einer klaren Haltung gegen Unrecht und für soziale Gerechtigkeit eingesetzt, würdigte deren Vorsitzender, Bernd Ramakers.

Josef-Kardinal-Frings-Gesellschaft

Im Jahre 1996 wurde in Frings’ Heimatstadt die "Josef Kardinal Frings Gesellschaft zu Neuss am Rhein e. V." gegründet. Sie ist gemeinnützig und beim Registergericht eingetragen. Ziel der Gesellschaft ist es, Leben und Werk von Kardinal Frings wissenschaftlich zu erforschen und einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Am 12. August 2000 wurde in Neuss das von der Kardinal-Frings-Gesellschaft errichtete Denkmal von Elmar Hillebrand durch Joachim Kardinal Meisner geweiht. Am 17.

Josef Kardinal Frings (KNA)
Josef Kardinal Frings / ( KNA )
Quelle: