Das Denkmal neben der Neusser Basilia zeigt den früheren Kölner Erzbischof Frings, wie er vor einer Kirchweihe mit seinem Hirtstab ein Alpha und Omega in den Erdboden zeichnet. Zu der im Jahr 2000 vom Bildhauer Elmar Hillebrand geschaffenen Figur gehören Bronzereliefs, die Szenen aus dem Leben des Kardinals zeigen. Dabei wird auch an das sogenannte "Fringsen" erinnert, das umgangssprachlich für den Klau von Brennstoffen in Notlagen steht.
In seiner Predigt am 31. Dezember 1946, in einem eiskalten Nachkriegswinter, sagte der Kardinal: "Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder Bitten, nicht erlangen kann." Unter anderem wird Frings auch als Rektor des Waisenhauses in Neuss gezeigt, dem er von 1922 bis 1924 vorstand.
"Hirte in schwerer Zeit"
Rainer Maria Kardinal Woelki bezeichnete seinen früheren Vorgänger im Amt als ein "Gesicht, das in unseren Tagen und darüber hinaus leuchten wird". Dabei verwies er auf das Wirken von Frings während des Zweite Vatikanischen Konzils und dessen bis heute nachwirkendes Erbe.
Nach einer Messe in der Basilika St. Quirin, die er gemeinsam mit Oberpfarrer Andreas Süß zelebrierte, betete Woelki vor dem Denkmal: "Wir danken dir dafür, dass du uns in Josef Kardinal Frings einen Hirten in schwerer Zeit geschenkt hast, der uns in diesen Tagen ein Vorbild geworden ist. Er ist nie müde geworden, das Wort des Evangeliums zu bezeugen. Er hat seinen Glauben standhaft verkündet und gelebt." Ebenfalls dankte der Erzbischof der Kardinal-Frings-Gesellschaft, die das Denkmal für den Neusser Ehrenbürger zusammen mit Spendern ermöglicht hatte. Frings sei eine "bedeutende moralische Stimme in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg" gewesen, er habe sich mit einer klaren Haltung gegen Unrecht und für soziale Gerechtigkeit eingesetzt, würdigte deren Vorsitzender, Bernd Ramakers.