Dem Allgemeinen Cäcilienverband für Deutschland fehlen Zuschüsse

"In dieser Form nicht mehr zukunftsfähig"

Droht dem Allgemeinen Cäcilienverband das Aus? Wegen gestrichener Zuschüsse von Seiten des Verbands der Diözesen Deutschlands kann der Dachverband nicht mehr im bisherigen Umfang weiterbestehen. Wie geht es nun weiter?

Autor/in:
Moritz Mayer
Der jährliche Zuschuss an den ACV in Höhe von 50.000 Euro wird ab 2027 wegfallen. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Der jährliche Zuschuss an den ACV in Höhe von 50.000 Euro wird ab 2027 wegfallen. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Allgemeine Cäcilienverband für Deutschland e. V. (ACV), Dachverband für die katholische Kirchenmusik in Deutschland, kann seine hauptamtlichen Strukturen in der jetzigen Form künftig nicht mehr aufrechterhalten.

In einem internen Schreiben an seine Mitglieder hat ACV-Präsident Monsignore Markus Bosbach darüber informiert, dass der laufende Transformationsprozess, mit dem eine zukunftsfähige inhaltliche, organisatorische und personelle Aufstellung des Verbandes und eine schlagkräftige Dachstruktur für die gesamte katholische Kirchenmusik in Deutschland entwickelt werden sollte, nicht mehr wie bislang geplant umsetzbar ist. Dieses Schreiben liegt DOMRADIO.DE vor.

Domkapitular Msgr. Markus Bosbach / © Robert Boecker (Kirchenzeitung Koeln)
ACV-Präsident Monsignore Markus Bosbach

Grund sei die Entscheidung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD), den jährlichen Zuschuss vollständig zu streichen. "Diese Nachricht hat uns tief getroffen", schreibt Bosbach an seine Mitglieder. 

Man habe zwar mit einer Kürzung gerechnet, jedoch nicht mit einem vollständigen Wegfall der Förderung. Bisher erhielt der ACV 50.000 Euro pro Jahr aus Mitteln des VDD. 

Arbeit an Zukunftsmodellen 

Der Zuschuss macht rund 40 Prozent der Verbandseinnahmen aus. Schon vor dem angekündigten Wegfall wäre der Verband ab 2027 in ein strukturelles Defizit geraten. Der Vorstand arbeite nun an möglichen Zukunftsmodellen, die am 30. September 2025 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vorgestellt und diskutiert werden sollen.

Kürzungen seien "unabwendbar"

Der VDD begründete den Schritt mit einem "erheblichen Haushaltsdefizit", das ausgeglichen werden müsse. Der Vorsitzende der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, habe die Entscheidung in einem Begleitschreiben zwar bedauert, sie jedoch als "unabwendbar" bezeichnet.

Von den Kürzungen nicht betroffen sei der Verband Pueri Cantores, wie aus dem ACV-Schreiben hervorgeht.

Geschichte des Allgemeinen Cäcilienverbands für Deutschland

Die von der humanistischen Geistesströmung des vorigen Jahrhunderts ausgelöste allgemeine Rückbesinnung auf die Antike und auf älteres Kulturgut überhaupt erfasste schon früh die katholische Kirche, insbesondere deren Liturgie und Kirchenmusik.

Sängerinnen und Sänger des Kammerchores Chemnitz, des Landesjugendchores Sachsen und der Singgemeinschaft Großenhain treten zum Abschluss des Deutschen Chorfests auf dem Markt in Leipzig auf. / © Hendrik Schmidt (dpa)
Sängerinnen und Sänger des Kammerchores Chemnitz, des Landesjugendchores Sachsen und der Singgemeinschaft Großenhain treten zum Abschluss des Deutschen Chorfests auf dem Markt in Leipzig auf. / © Hendrik Schmidt ( dpa )
Quelle:
DR

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