Der Allgemeine Cäcilienverband für Deutschland e. V. (ACV), Dachverband für die katholische Kirchenmusik in Deutschland, kann seine hauptamtlichen Strukturen in der jetzigen Form künftig nicht mehr aufrechterhalten.
In einem internen Schreiben an seine Mitglieder hat ACV-Präsident Monsignore Markus Bosbach darüber informiert, dass der laufende Transformationsprozess, mit dem eine zukunftsfähige inhaltliche, organisatorische und personelle Aufstellung des Verbandes und eine schlagkräftige Dachstruktur für die gesamte katholische Kirchenmusik in Deutschland entwickelt werden sollte, nicht mehr wie bislang geplant umsetzbar ist. Dieses Schreiben liegt DOMRADIO.DE vor.
Grund sei die Entscheidung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD), den jährlichen Zuschuss vollständig zu streichen. "Diese Nachricht hat uns tief getroffen", schreibt Bosbach an seine Mitglieder.
Man habe zwar mit einer Kürzung gerechnet, jedoch nicht mit einem vollständigen Wegfall der Förderung. Bisher erhielt der ACV 50.000 Euro pro Jahr aus Mitteln des VDD.
Arbeit an Zukunftsmodellen
Der Zuschuss macht rund 40 Prozent der Verbandseinnahmen aus. Schon vor dem angekündigten Wegfall wäre der Verband ab 2027 in ein strukturelles Defizit geraten. Der Vorstand arbeite nun an möglichen Zukunftsmodellen, die am 30. September 2025 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vorgestellt und diskutiert werden sollen.
Kürzungen seien "unabwendbar"
Der VDD begründete den Schritt mit einem "erheblichen Haushaltsdefizit", das ausgeglichen werden müsse. Der Vorsitzende der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, habe die Entscheidung in einem Begleitschreiben zwar bedauert, sie jedoch als "unabwendbar" bezeichnet.
Von den Kürzungen nicht betroffen sei der Verband Pueri Cantores, wie aus dem ACV-Schreiben hervorgeht.