Pilgerexpertin lobt Zustand des Johanneswegs

"Einfach eine schöne Landschaft"

Johannes der Täufer wird als letzter wichtiger Prophet vor Jesus Christus verehrt. Der "Johannesweg" hat seinen Namen aber nicht nur von diesem Heiligen, sondern auch von einem Dermatologen, erklärt Pilgerexpertin Beate Steger.

Autor/in:
Uta Vorbrodt
Symbolbild Pilger unterwegs / © Song_about_summer (shutterstock)
Symbolbild Pilger unterwegs / © Song_about_summer ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Johannes Neuhofer ist Linzer Dermatologe. Mit ihm begann der Johannesweg in Österreich in der Mühlviertler Alm. Was hat dieser Dermatologe mit dem Pilgerweg zu tun? 

Beate Steger (DR)
Beate Steger / ( DR )

Beate Steger (Autorin und Pilger-Expertin): Zu Johannes Neuhofer kommen als Dermatologe viele Menschen, denen irgendwas fehlt oder die krank sind. Er hat für sich festgestellt, dass das Gehen in der Natur in der Kombination mit Weisheiten und mit Spiritualität gesund machen kann. 

Deshalb hatte er die Idee dazu, und er wollte, dass dieser Weg vom Wegverlauf her der Linie, dem Zeichen von Johannes, dem Täufer, ähnelt. Das ist das Zeichen des Lichts, das Lichtbringende, das Helle, das Gesunde. Dafür hat er eine Gegend gesucht, wo man das verwirklichen kann. Das hat er in dieser Mühlviertler Alm gefunden, genauso wie rührige Leute vom Tourismusverband. Die haben sich zusammengetan und diesen Weg entwickelt.

DOMRADIO.DE: Eröffnet haben sie ihn am 24. Juni 2012, am Johannestag vor 13 Jahren. Es ist ein ziemlich spiritueller Weg, oder?

Steger: Er geht natürlich an Kapellen und Kirchen vorbei, das sind auch Kraftplätze. Es ist eine schöne Naturlandschaft. Das Besondere ist auch, dass es ein Rundweg ist. Mit 84 Kilometern ist er nicht besonders lang. Er hat zwar ganz ordentlich Höhenmeter für eine solch kurze Strecke, es sind über zweieinhalbtausend Höhenmeter, aber der höchste Punkt ist nur 950 Meter hoch. Das ist für Österreich nicht viel. 

Man kann den auch sehr gut machen, wenn man beim Pilgern noch nicht so erfahren ist und findet immer wieder irgendwelche Sprüche und Weisheiten. Die hat dieser Dermatologe ausgearbeitet. Das sind zwölf an der Zahl. Das heißt, man hat sehr schöne Ecken, wo man auch immer wieder Pause machen kann, auch Burgruinen und so weiter. Es ist einfach eine schöne Landschaft. 

DOMRADIO.DE: Gut 80 Kilometer sind in drei, vier oder fünf Tagesetappen gut machbar. Lohnt sich auf diesem Weg möglicherweise auch ein Begleiter? 

Beate Steger

"Dieser Weg ist, das muss man wirklich sagen, von A bis Z hervorragend gewartet."

Steger: Das bieten die an. Dieser Weg ist, das muss man wirklich sagen, von A bis Z hervorragend gewartet. Es gibt eine App dazu. Man kann die GPS-Tracks herunterladen. Es gibt eine schriftliche Beschreibung dazu, wie man gehen kann. Er ist hervorragend ausgeschildert. Die Wiesen sind gemäht, dass man darüber kommt, wenn irgendwo eine Stelle ist, wo es über eine Wiese geht. 

Aber wenn man jetzt absolut neu ist beim Pilgern und man traut sich das nicht zu, kann man auch einen Pilgerbegleiter engagieren. Das ist alles möglich und die Internetseite ist – wie gesagt – super. Es gibt sogar eine kostenlose App dazu. 

Das Interview führte Uta Vorbrodt.

Beate Steger

Beate Steger kam eher zufällig auf den Jakobsweg und ist seitdem fasziniert. Sie entschied sich danach selbst zu pilgern und hat ihr Leben dem Pilgern gewidmet, indem sie Jakobswege dokumentiert und als Pilgerexpertin arbeitet. Seit November 2018 schreibt sie freiberuflich für das Magazin "der pilger". Sie  verfasst Texte über Pilgerwege, gibt Pilgertipps und veröffentlicht Pilgerporträts. Außerdem hat sie mehrere Pilgerführer veröffentlicht. 

Beate Steger ist Pilgerexpertin und gibt auf DOMRADIO.DE regelmäßig Tipps zu Pilgern. / © privat
Beate Steger ist Pilgerexpertin und gibt auf DOMRADIO.DE regelmäßig Tipps zu Pilgern. / © privat
Quelle:
DR

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