DOMRADIO.DE: Wie war die Abschlussmesse zum Glaubensfestival "kommt & seht"?
Michelle (Teilnehmerin beim Glaubensfestival "kommt & seht"): Es war super schön, mit allen Teilnehmern noch ein letztes Mal gemeinsam die heilige Messe zu feiern, und die Eucharistie – das Thema, mit dem wir uns das ganze Wochenende beschäftigt haben – jetzt auch nochmal mit einem ganz neuen Blickwinkel zu erleben.
DOMRADIO.DE: Kannst du etwas zu dir sagen, damit wir einschätzen können, wie das Festival für junge Menschen war?
Michelle: Ich bin 23 Jahre alt, komme gerade frisch aus dem Studium und wohne in Wuppertal. Ich war das ganze Wochenende von Donnerstag bis Sonntag dabei, habe quasi jeden Programmpunkt mitgemacht und bin begeistert.
DOMRADIO.DE: Was hat dich bewogen, an diesem Glaubensfestival teilzunehmen?
Michelle: Die Konferenz war inhaltlich sehr breit aufgestellt. Es gab ganz viel theologischen Input und viele spannende Speaker.
Da ist man natürlich interessiert, die Eucharistie nochmal ganz neu kennenzulernen, vor allem an Fronleichnam, wo wir genau das feiern. Es ging darum, der Sache auf den Grund zu gehen und sich zu fragen: Warum feiern wir das Sakrament der Eucharistie überhaupt und welche Bedeutung steckt dahinter?
DOMRADIO.DE: Rund 1.000 Menschen kamen zum Singen, Beten, Workshops, Austausch. Das Format sollte gerade junge Menschen ansprechen. Ist das gelungen?
Michelle: Auf jeden Fall! Wir jungen Leute haben uns super wohlgefühlt. Es gab auch viele Angebote für Kinder, damit auch bei ihnen ein Grundstein gelegt wird, die Eucharistie kennenzulernen. Von daher ist das definitiv gelungen.
DOMRADIO.DE: So viele Leute lernt man nicht alle kennen lernen, aber kommt da ein näherer Austausch zustande? Entwickeln sich vielleicht schon Freundschaften?
Michelle: Total! Ich bin allein auf das Festival gekommen, weil ich ab Donnerstag Zeit hatte. Die Leute, die ich kannte, kamen meist erst am Samstag, weil sie am Freitag arbeiten mussten. Da sind ziemlich schnell Freundschaften entstanden.
Durch das gemeinsame Fundament des Glaubens ist man schnell auf einer Wellenlänge, auch durch die Workshops. Man lernt sich viel näher kennen, wenn man ein, zwei Stunden aktiv über den Glauben spricht.
DOMRADIO.DE: Glaube ist ja noch immer etwas, das man nicht mit jedem teilt. Wenn man auf der Straße oder im Kino jemanden kennenlernt, ist Glaube eher das letzte Thema. Hier war die Frage fast schon irrelevant, weil man davon ausgehen konnte.
Michelle: Ja, auf dem Kongress ist das sehr naheliegend, weil wir alle aus einem bestimmten Grund da waren, weil wir mehr über die Eucharistie lernen wollten. Wir wussten, wofür wir da sind. Keiner wurde gezwungen. Es waren Leute, die gesagt haben: "Uns interessiert das Thema, wir wollen mehr über unseren Glauben lernen."
DOMRADIO.DE: Was war dein Highlight des Glaubensfestivals?
Michelle: Mein Highlight war ein Workshop zum Thema "Eucharistie im Alten und Neuen Testament". Diese beiden Bilder kennenzulernen, zu vergleichen und dann mit einem ganz neuen Blickwinkel auf die Eucharistie zu schauen.
DOMRADIO.DE: Was könnte man beim nächsten Mal besser machen? Es war ja das erste Mal, und die Organisatoren sind froh über jedes Feedback.
Michelle: Ich hätte am liebsten mit jedem ein zwei Minuten Speed-Dating geführt, um alle kennenzulernen. Es waren so viele Geschwister aus Glaubensgemeinschaften dabei, die ich vorher gar nicht kannte. Vielleicht könnte man gemeinsame Mittagspausen organisieren oder nach den Workshops noch tiefer in die Beziehungen gehen.
DOMRADIO.DE: Also mehr Begegnungszeit?
Michelle: Genau, Begegnungszeit! Vielleicht ein gemeinsames Mittagessen in der Halle, wo alle zusammenkommen, anstatt dass sich jeder in irgendeine Ecke verkrümelt, bis das Programm weitergeht. Das wäre mein Vorschlag.
DOMRADIO.DE: Nächstes Jahr soll es eine Wiederholung geben. Bist du dabei?
Michelle: Ich war sehr begeistert und freue mich darauf! Ich bin gespannt, was nächstes Jahr inhaltlich noch drankommt.
Das Interview führte Bernd Hamer.