Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte er am Donnerstag vor rund 10.000 Pilgern, Simon Petrus sei nicht nur ein Fels gewesen; sein Beiname habe in Wahrheit mehrere Bedeutungen, die sich auch in seinem Leben gezeigt hätten.
Orientierungspunkt für die frühen Christen
In manchen Momenten habe er sich als starker und solider Fels gezeigt; etwa als er alles zurückließ, um Jesus zu folgen, oder als er unerschrocken in Rom den Märtyrertod starb. In anderen Momenten sei er ein Baustein gewesen; eine Stütze für andere, und ein Teil des Fundaments für den Bau der Kirche. Immer wieder sei er ein Orientierungspunkt für die frühe Gemeinschaft der Christen gewesen.
Oft sei Petrus aber auch bloß ein Steinchen gewesen, so der Papst. Manchmal habe er nicht verstanden, was Jesus wollte. Bei mehreren Gelegenheiten sei er zudem feige oder verängstigt gewesen.
Petrus war "kein Übermensch"
In der Person des Petrus finde sich die Stärke des Felsens, die Verlässlichkeit eines Bausteins und die Winzigkeit eines Steinchens, erklärte Franziskus. Daher sei Petrus "kein Übermensch, sondern ein Mensch wie wir", der in seiner Unzulänglichkeit alles gebe, um Jesus zu folgen.
Am Ende seiner Ansprache rief der Papst erneut zu Gebeten für das leidgeprüfte ukrainische Volk auf. Das liege ihm täglich am Herzen. Über die derzeitige Friedensmission seines Sonderbeauftragten für die Ukraine und Russland, Kardinal Matteo Zuppi, äußerte sich Franziskus nicht.