Bischof Feige sieht in Kirchen einen Integrationsfaktor

"Christen können Friedensstifter werden"

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat auf die vermittelnde Rolle der Kirchen in Krisenzeiten hingewiesen. "Als Integrationsfaktor zu wirken, ist wichtig in einer so unversöhnten Zeit", sagte er in einem Interview.

Bischof Gerhard Feige / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Gerhard Feige / © Dominik Wolf ( KNA )

Der Friede, von dem zu Weihnachten die Rede ist, komme nicht mit Pauken und Trompeten. Er komme auch nicht mit militärischer Gewalt, fügte Feige am zweiten Weihnachtstag unter Anspielung auf den Ukraine-Krieg im Gespräch beim MDR hinzu.

Eine Frau und ein Mann mit aufgemalten ukrainischen Fahnen auf ihren Gesichtern / © Matyas Rehak (shutterstock)
Eine Frau und ein Mann mit aufgemalten ukrainischen Fahnen auf ihren Gesichtern / © Matyas Rehak ( shutterstock )

Menschen hätten zu allen Zeiten Weihnachten feiern können, ergänzte Feige im Mitteldeutschen Rundfunk. "Trotz all des Furchtbaren" begingen Christen und Christinnen in der Ukraine das Fest auch in diesem Jahr.

Kirche ist "keine Thermoskanne"

"Als Christen glauben wir, dass dieser Friede mit Jesus Christus angebrochen ist, mit einem Licht in der Finsternis, einer Rose, die im kalten Winter erblüht, zaghaft, klein", sagte der Magdeburger Bischof. Christen könnten Friedensstifter werden, wenn sie sich auf dieses Geheimnis einließen.

Kirche sei dabei "keine Thermoskanne, nach innen warm und nach außen kalt", betonte der Bischof von Magdeburg. Es sei nicht Aufgabe der Kirchen, Nabelschau zu betreiben oder sich in geschlossene Räume zurückzuziehen, sondern vielmehr hinauszugehen und Menschen Freude und Licht zu bringen.

Bistum Magdeburg

Das Bistum Magdeburg zählt zu den jüngsten Bistümern in Deutschland. Die Geschichte des katholischen Glaubens in der Region reicht allerdings zurück bis ins achte Jahrhundert. 

Das Gebiet des Bistums umschließt ein Territorium, das zu den ältesten deutschen Kulturlandschaften zählt. Hier stand die Wiege des Deutschen Reiches und bis heute ruhen hier die ersten deutschen Herrscher: König Heinrich I. in der Stiftskirche von Quedlinburg und Kaiser Otto der Große im Magdeburger Dom, der ersten gotischen Kathedrale diesseits der Alpen. 

Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf (KNA)
Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
epd