Damit sind nun noch 130 der 226 Kardinäle der Weltkirche in einem möglichen Konklave stimmberechtigt.
Salazar, früherer Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM, zählt zu den Schwergewichten der Kirche in Lateinamerika. Von 2015 bis 2019 leitete er den CELAM und hielt in dieser Funktion engen Kontakt zu Papst Franziskus.
Friedensverhandlungen fielen in seine Amtszeit
In Kolumbien fielen die Friedensverhandlungen zwischen der FARC-Guerilla und der Regierung des späteren Friedensnobelpreisträgers Juan Manuel Santos in seine Amtszeit als CELAM-Chef. Von 2008 bis 2014 amtierte Salazar auch als Vorsitzender der Kolumbianischen Bischofskonferenz, und er erlebte die gesellschaftlichen Debatten um den Frieden hautnah mit.
In der Debatte um Kirchenreformen nach dem Missbrauchsskandal ging Salazar hart mit innerkirchlichen Abwehrhaltungen ins Gericht. Bei einem Spitzentreffen im Vatikan 2019 verurteilte er klerikale Ausreden und Ablenkungsstrategien.
Er galt auch als klarer Befürworter des Friedensabkommens für Kolumbien, das nicht von allen konservativen Kräften im Land willkommen geheißen wurde. In der Hochphase der Verhandlungen war Salazar fast täglich in den Abendnachrichten zu sehen. Sein Talent, TV-tauglich kurz und prägnant zu formulieren, brachte ihm viel Anerkennung und Respekt ein.
Von Johannes Paul II. zum Bischof ernannt
Salazar wurde am 22. September 1942 in Bogota geboren. Er studierte unter anderem an der Päpstlichen Universität Gregoriana sowie am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. 1967 empfing er die Priesterweihe.
1992 wurde Salazar von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Bischof von Cucuta ernannt; 1999 erhielt er den Ruf nach Barranquilla an die Karibikküste.
Salazar wurde im Mai 2011 mit dem Rang eines Komturs mit Stern in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen. 2012 erfolgte die Ernennung zum Großkreuzritter. Im November 2012 verlieh ihm Papst Benedikt XVI. (2005-2013) die Kardinalswürde.