Vollversammlung des Ökumenerats in Rom

Ostern, Nicäa und Ukraine

Der vatikanische Ökumenerat tagt derzeit in Rom. Er befasst sich bei seiner Vollversammlung unter anderem mit einem gemeinsamen Osterdatum von Ost- und Westkirchen sowie dem bevorstehenden 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nicäa.

Kuppel des Petersdoms / © KN (shutterstock)

Das Konzil nahe des heutigen Istanbul formulierte im Jahr 325 das wichtigste christliche Glaubensbekenntnis und klärte grundsätzliche Fragen zum Verhältnis zwischen Jesus von Nazareth und Gott Vater.

Erstmals nahmen an einer Vollversammlung der Ökumenebehörde - wenn auch digital - Vertreter anderer christlicher Kirchen teil, um zentrale Themen der Vollversammlung zu kommentieren. Die seit Dienstag tagende Versammlung, zu der auch Mitglieder aus anderen Ländern anreisten, dauert bis Freitag.

Schaltung zu Großerzbischof von Kiew

Wie die Ökumenebehörde auf ihrer Website weiter mitteilte, sprachen die Theologinnen und Theologen unter

Swjatoslaw Schewtschuk (m.), Erzbischof von Kiew und Großerzbischof von Kiew-Halytsch der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche / © Robert Kiderle (KNA)
Swjatoslaw Schewtschuk (m.), Erzbischof von Kiew und Großerzbischof von Kiew-Halytsch der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche / © Robert Kiderle ( KNA )

Leitung von Kardinal Kurt Koch zudem über ein Studiendokument des Rates mit dem Titel "Der Bischof von Rom: Primat und Synodalität im ökumenischen Dialog". Zudem tauschten sich die Teilnehmer per Videoschaltung mit dem griechisch-katholischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von Kiew über die ökumenischen Konsequenzen des Ukraine-Krieges aus. Schewtschuk ist selbst Mitglied des Ökumenerates.

Zum Abschluss des Treffens am Freitag ist eine Begegnung mit Papst Franziskus vorgesehen. Die letzte Plenumssitzung des Ökumenerates fand im November 2021 online statt. Davor tagte sie letztmals im September 2018 zum Thema "Pfingstler, Charismatiker und Evangelikale: Auswirkungen auf das Konzept der Einheit".

Ökumene

Der Begriff "Ökumene" stammt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt "die ganze bewohnte Erde". Gemeint sind die Bemühungen um die Einheit aller getrennten Christen. Die Ökumenische Bewegung ging zunächst von evangelischer Seite aus; als Beginn gilt die Weltmissionskonferenz von Edinburgh im Jahr 1910. Sie führte 1948 zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK) mit Sitz in Genf. Ihm gehören heute 349 reformatorische, anglikanische und orthodoxe Kirchen mit 560 Millionen Christen in 110 Ländern an.

Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz (KNA)
Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz ( KNA )
Quelle:
KNA
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