Weihbischof Steinhäuser ermutigt zu Vertrauen in Gott

"Gott kann, was Mensch nicht kann"

Weihbischof Rolf Steinhäuser hat am Ostermontag dazu ermutigt, daran zu glauben, dass Gott auch heute noch Wunder tut. "Gott kann das und Gott tut das", betonte Steinhäuser in seiner Predigt.

Weihbischof Rolf Steinhäuser / © Rudolf Wichert (KNA)
Weihbischof Rolf Steinhäuser / © Rudolf Wichert ( KNA )

In seiner Predigt blickte Weihbischof Rolf Steinhäuser auf die kleinen und großen Katastrophen unserer gegenwärtigen Zeit – die Corona-Pandemie, der Missbrauchsskandal und die Flutkatastrophe an der Ahr. Nun kommen der Ukraine-Krieg und die Flüchtlingsströme hinzu. Ostermärsche wirkten da anachronistisch. Sei die Aufrüstung wirklich eine Zeitenwende? "Eher nein", meint Steinhäuser. Es zeige eher, dass wir uns bisher "auf einer Insel der Seligen" befänden. 

Mosaik: Jesus mit zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus  / © Renata Sedmakova  (shutterstock)
Mosaik: Jesus mit zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus / © Renata Sedmakova ( shutterstock )

Seuchen, Naturkatastrophen und Kriege hätten die Menschheit seit Anbeginn begleitet – trotz allen Fortschritts. "Der Mensch bleibt der alte Adam und die alte Eva", so der Weihbischof. Er sei sich ganz sicher, dass "wir Menschen nie in der Lage sein werden, uns selbst zu erlösen". Das mache es schwer, daran zu glauben, dass mit Ostern alles anders werde. Doch "Ostern bekennt die Auferstehung Jesu" – was heiße das eigentlich, von den Toten auferstehen?

Winfried Krane hat die Domkantorei und die Domkapelle 1995 gegründet. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Winfried Krane hat die Domkantorei und die Domkapelle 1995 gegründet. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Die Jünger müssen es erst in der Konfrontation mit der Realität lernen. Die neutestamentlichen Zeugnisse ließen keinen Zweifel daran, dass mit Jesu Auferstehung etwas Neues beginne, ein "Mutationssprung der Geschichte" zitiert Steinhäuser Josef Ratzinger. Sie eröffne eine neue Dimension des Menschseins. Die Auferstehung Jesu sei ein Mutationssprung. Seit Corona wüssten wir, wie eine Mutation die Wirklichkeit verändern könne. Die Auferstehung Jesu "drängte so in das Leben der Jünger, dass sie von dieser Wirklichkeit überwältigt wurden".

Die Auferstehungszeugnisse zeigten, dass es eine neue Dimension mehr gebe, als den Menschen bisher bekannt wurde. Es gebe nicht mehr nur das, was es schon immer gegeben habe. Was kein Mensch kann, sich zu erlösen – "Gott kann das und Gott tut das", betont Steinhäuser. In Jesus Christus werde eine Möglichkeit Gottes zur "alles umstürzenden Wirklichkeit". Das sei die Botschaft von Ostern. Dafür müssten Zeugnis und Erfahrung zusammenkommen. Dass im Kleinen das Große verborgen sei und dass Gott auch heute noch Wunder tue. Beides könne unserem Vertrauen "Beine machen", schließt Weihbischof Steinhäuser seine Predigt. 

Marienzeller Messe aufgeführt

Im Pontifikalamt führten die Domkantorei Köln und die Kölner Domkapelle unter der Leitung von Winfried Krane die Marienzeller Messe von Joseph Haydn auf. Zum Abschluss sang die Domkantorei das Pontifikalamt das Halleluja von Georg Friedrich Händel. An der Orgel spielte Winfried Bönig. 


Am zweiten Oster-Feiertag steht die Emmausgeschichte im Mittelpunkt: Zwei Jünger gehen in tiefer Trauer über Jesu Tod von Jerusalem zu dem Dorf Emmaus. Unterwegs gesellt sich Jesus zu ihnen, doch sie erkennen ihn lange nicht. Hier zeigt sich Jesus nach biblischer Überlieferung erstmals nach seiner Auferstehung den Jüngern. Viele führen den Brauch des Osterspaziergangs auch auf diese biblische Geschichte zurück.
Quelle: KNA