Monika Kleine war vom 1. Juli 1996 bis 1. Januar 2024 die Geschäftsführerin und Vorständin des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. Köln (SkF e.V. Köln). Der Verein war 1900 von Marie Le Hanne Reichensperger in Köln und zeitgleich durch Agnes Neuhaus in Dortmund gegründet worden. Bevor Kleine 1987 zum SkF e.V. Köln gekommen ist, arbeitete sie in verschiedenen Unternehmen in Wuppertal für "Menschen in existentiellen Krisen" (Brennpunktarbeit, Inobhutnahme, Schwangerschaftskonfliktberatung).
In den 36 Jahren als Geschäftsführerin wuchs der SkF e.V. Köln von 150 hauptamtlichen Mitarbeiter:innen auf 550 an. Zusätzlich engagieren sich 237 Ehrenamtliche in den verschiedenen Einrichtungen des SkF e.V. Köln. Deren Zahl hat sich durch den Ausbau der Wohnungslosenhilfe, des Gewaltschutzzentrum, der Beschäftigungshilfen aber auch der Eltern-Kind-Einrichtungen und der Kindertagesbetreuung in den letzten Jahrzehnten mehr als verdoppelt. Heute ist der SkF e.V. Köln der größte der 130 lokalen Ortsvereine in ganz Deutschland. Die Angebote reichen von der Schwangerschaftsberatung und den Frühen Hilfen über die ambulante und stationäre Jugend- und Familienhilfe, mehrere Eltern-Kind-Einrichtungen, bis zur Wohnungslosenhilfe, der Prostituiertenhilfe, dem Gewaltschutz und den Hilfen zur Arbeit.
Unter Kleine wurde die Prostituiertenhilfe mit der Einrichtung des betreuten Straßenstrichs ausgebaut, das Modell für mehrere deutsche Städte wurde. In ihre Zeit fielen auch der Ausbau von Angeboten für wohnungslose Frauen und der Beschäftigungshilfen, die verfassungsrechtliche Debatte um die anonymen Kindesabgaben wie dem Moses Baby Fenster, der Aufbau der Gewaltschutzarbeit, die Bewältigung der Corona-Pandemie und die vielen vereinsbezogenen Entscheidungen. Kleine schreibt darüber: "In diesem Zusammenhang habe ich es als Bestätigung erlebt, in meiner Rolle als Leitung des SkF e.V. Köln zu Anhörungen des Ethikrates des Deutschen Bundestages, in verschiedene Landtagsausschüsse und den Corona-Expertenrat beim damaligen Ministerpräsidenten Laschet eingeladen worden zu sein, um unsere Erfahrungen aus der Arbeit mit den verschiedenen Zielgruppen in die Meinungs- und Entscheidungsfindung einzubringen."
Kleine wuchs nach eigenen Angaben "in einem strengen und engagierten Katholizismus im eher konservativen Schwarzwald der 50er und 60er Jahre" auf. Das habe sie in Sachen Frauenbild "früh in die Rebellion, aber auch in die Suchbewegung nach eigenen Vorbildern" gebracht. "Das Wissen darum, dass der SkF von seinen Gründerinnen nicht nur mit einem sorgenden, caritativen, sondern auch mit einem politischen Mandat ausgestattet worden ist, ist für mich daher immer eine handlungsleitende Maßgabe zur Entwicklung eigener, je individueller Frauenbiografien gewesen", so Kleine. Nicht zuletzt hat sie in ihrer Arbeit motiviert, "die Situation von Frauen verbessern zu wollen". Bestärkt wurde sie in dieser Haltung "durch die Menschen, die mich haupt- und ehrenamtlich während meiner Zeit als Geschäftsführerin und Vorständin unterstützt haben".
Auch ihre persönlichen Erfahrungen sind in ihre Arbeit eingeflossen. Mit 18 Jahren ist sie kurz vor dem Abitur schwanger geworden. Mit der Unterstützung von Ordensfrauen, "die mich damals im Internat im Schwarzwald unsagbar getragen haben", habe sie selbst erfahren, "was es bedeutet, wenn Frauen Frauen den Rücken stärken". Das habe sie ermutigt, ihren eigenen Weg als Frau, als Frau in der Kirche und als alleinerziehende Mutter zu gehen.
Kleine wurde von Ute Theisen und Nina Dentges-Kapur abgelöst, die als Doppelspitze den SkF "trotz der schwierigen Zeiten in eine gute und stabile Zukunft führen", so Kleine. Schließlich "sei der SkF e.V. Köln aus dem sozialen Köln nicht wegzudenken".