Papst Franziskus hat die inhaltliche Ausrichtung des Jesuitenordens offiziell bestätigt und bekräftigt. Das teilte die Deutsche Provinz der Jesuiten am Dienstag in München mit. Erstmals in der Geschichte des Ordens hätten alle Mitglieder weltweit mitdiskutiert, was die Gesellschaft Jesu in den nächsten zehn Jahren für sich und die Kirche bewirken wolle. Herausgekommen seien vier Schwerpunkte, für die das katholische Kirchenoberhaupt seine Zustimmung gegeben habe. Diese seien nun vom Generaloberen Pater Arturo Sosa mit Schreiben vom Dienstag veröffentlicht worden.
Begleitung von Jungendlichen und jungen Erwachsenen
Zur künftigen Ausrichtung soll demnach gehören, durch ignatianische Unterscheidung und Exerzitien zu helfen, einen Weg zu Gott zu finden. Auch an der Seite der Benachteiligten sehen sich die Jesuiten. Sie wollen für die Armen und Ausgestoßenen sowie auch für die in ihrer Würde Verletzten für Versöhnung und Gerechtigkeit eintreten. Weiter gehe es darum, Jugendliche und junge Erwachsene bei der Gestaltung einer hoffnungsvollen Zukunft zu begleiten. Auch gelte es, in der Sorge um das gemeinsame Haus der Schöpfung zusammenzuarbeiten.
Für den Generalobern seien diese Ziele der beste Weg, wie der Orden der Kirche heute dienen könne. Für die Deutsche Provinz erklärte Provinzial Johannes Siebner, man freue sich darüber, im Orden weltweit eine so große Übereinstimmung zu haben. Die Schwerpunkte seien eine gute Gelegenheit, die eigenen Werke und Einrichtungen in dieser Weise anzupassen, "damit wir gut darauf vorbereitet sind, wenn wir 2021 - zusammen mit den Jesuiten in Litauen, Österreich und der Schweiz - eine neue Provinz gründen werden".
Dank des Papstes für die Arbeit
Der Papst habe sich bei den Jesuiten für ihre Arbeit bedankt, heißt es in der Mitteilung. Die vier Ziele stünden im Einklang mit den gegenwärtigen apostolischen Prioritäten der Kirche, die durch das ordentliche Lehramt des Papstes, die Synoden und Bischofskonferenzen, insbesondere durch das apostolische Schreiben "Evangelii Gaudium" zum Ausdruck kämen, schreibt Franziskus, der selber dem Orden angehört.
