Geschichte der Jesuitenreduktionen

Taufbecken der Kirche in der Jesuitenreduktion Jesús de Tavarangüe.  / © Silke Uertz (KNA)
Taufbecken der Kirche in der Jesuitenreduktion Jesús de Tavarangüe. / © Silke Uertz ( KNA )

Die ersten Vertreter der Jesuiten kamen bereits 1549 nach Südamerika - nur neun Jahre nach Gründung des Ordens. Die Anlagen ihrer ersten "Reduktionen" folgten einem festen Muster. Eine Kirche mit Pfarrhaus, Verwaltungsgebäude und Hauptplatz bildeten das Zentrum. An den drei freien Seiten des Hauptplatzes erstreckten sich die langen Wohnhäuser der Indios.

Die Reduktionen genossen anfangs den besonderen Schutz der spanischen Krone. Ihre Schutzfunktion lag hauptsächlich in der strikten Trennung von Eingeborenen und Europäern. So sollte vermieden werden, dass sich die Indios ein wirkliches Bild von den wenig vorbildlichen christlichen Kolonialisten machen konnten. Dank großer Missionarspersönlichkeiten erlebten die Reduktionen am Rio Paraguay und am Rio Parana eine geistliche und kulturelle Blüte.

Nach der Abtretung großer jesuitischer Gebiete an Portugal im Vertrag von Madrid (1750) begann der Kampf gegen den Orden. Viele Jesuiten wurden anschließend ausgewiesen. (KNA)