Zahlen und Fakten zum Krieg in Syrien

Der lokale Markt in Ariha, Syrien, wo auch die Lebensmittelpreise in den letzten Wochen gestiegen sinden  / © Anas Alkharboutli (dpa)
Der lokale Markt in Ariha, Syrien, wo auch die Lebensmittelpreise in den letzten Wochen gestiegen sinden / © Anas Alkharboutli ( dpa )

ARMUT: 69 Prozent der syrischen Bevölkerung lebt in extremer Armut und hat weniger als zwei US-Dollar pro Person am Tag zur Verfügung. Nur rund die Hälfte der Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen ist voll funktionsfähig.

BEHINDERTE: 3,3 Millionen Kinder in Syrien sind der Gefahr durch Explosionen ausgesetzt. 1,5 Millionen Menschen haben ein Handikap.

FLÜCHTLINGE: Rund sechs Millionen Menschen in Syrien sind Flüchtlinge im eigenen Land, davon 2,8 Millionen Kinder. Viele wurden mehrfach vertrieben. Über fünf Millionen Syrer flohen in die Nachbarländer Türkei, Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten. Die Hälfte davon sind Kinder. 10.000 Jungen und Mädchen sind ohne Angehörige auf der Flucht.

HILFSBEDÜRFTIGE: Sieben Jahre nach Beginn des Syrien-Konflikts hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef Zahlen zur humanitären Lage in dem Land zusammengestellt. Demnach sind 13,1 Millionen Menschen - mehr als die Hälfte der Bevölkerung - auf Hilfe angewiesen. Unter ihnen sind 5,3 Millionen Kinder und Jugendliche.

HUNGER: Im belagerten Ost-Ghuta sind laut Unicef 40 Prozent der 200.000 Kinder chronisch unterernährt. Ein Drittel der syrischen Bevölkerung hat kein sicheres Trinkwasser.

KINDER: Rund 1,7 Millionen syrische Mädchen und Jungen besuchen keine Schule, rund ein Drittel der Kinder zwischen fünf und 17 Jahren. Viele Kinder sind psychisch belastet durch Gewalt, den Verlust von Angehörigen, Freunden und ihrer Heimat. Symptome sind Alpträume, Aggression, Rückzug, Verlust der Fähigkeit zu sprechen.

OPFER: Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden mehr als 400.000 Menschen im Syrien-Krieg getötet. Allein 2017 starben mindestens 910 Kinder und 361 wurden verletzt. Die Dunkelziffern könnten aber höher liegen, auch bei den Kindersoldaten: Mindestens 961 Minderjährige wurden von bewaffneten Gruppen rekrutiert.

SCHULEN UND KLINIKEN: 67 Angriffe auf Schulen, Bildungsstätten und Lehrpersonal wurden 2017 dokumentiert. Über 7.400 Schulen, ein Drittel aller Schulen im Land, sind wegen der Kämpfe unzugänglich, zerstört, beschädigt oder zweckentfremdet. Dem Bildungssektor fehlen 180.000 Mitarbeiter. 108 Mal wurden 2017 Krankenhäuser oder Gesundheitsstationen angegriffen.

UNICEF: Das UN-Kinderhilfswerk unterstützt die Wasserversorgung von Millionen Menschen in Syrien, im Libanon, in Jordanien und im Irak. Fast neun Millionen Kinder in der Region wurden gegen Kinderlähmung geimpft. 3,2 Millionen Kinder gehen mit Unterstützung von Unicef zur Schule. Über 770.000 erhielten psychosoziale Hilfe, 5.800 behinderte Mädchen und Jungen regelmäßige finanzielle Hilfe. Den Finanzbedarf für die Syrien-Hilfe 2018 veranschlagt Unicef auf 1,3 Milliarden US-Dollar (812 Millionen Euro).

(epd / 12.3.18)