Missio-Präsident fordert Frieden für Syrien und Wiederaufbau

"Es fehlt an fast allem"

Der Präsident von missio-München hat zum Weltfriedenstag an die internationale Gemeinschaft appelliert, Syrien nicht zu vergessen. In dem Land müsse der Frieden wieder hergestellt und der Wiederaufbau vorangetrieben werden, erklärte er.

Kleines Mädchen nahe Aleppo / © Ninja Charbonneau (dpa)
Kleines Mädchen nahe Aleppo / © Ninja Charbonneau ( dpa )

"Seit mehr als sieben Jahren erleben die Menschen in Syrien unvorstellbares Leid. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich diese humanitäre Katastrophe auch im neuen Jahr fortsetzt", sagte Wolfgang Huber mit Blick auf den ersten Januar, an dem der Weltfriedenstag begangen wird.

Im syrischen Aleppo unterstützt missio München laut eigenen Angaben die Franziskaner, die sich seit Beginn des Krieges mit einem breit aufgestellten Hilfsprogramm um Menschen in Not kümmern. "Die Kämpfe sind seit Ende 2016 stark zurückgegangen, aber die Situation in Aleppo ist für die Bevölkerung immer noch schwierig", sagt missio-Projektpartner Partner Pater Ibrahim Al-Sabbagh. Es gebe kaum Arbeit und die ständig steigenden Preise machten die Familien noch ärmer. Es fehle an fast allem, vor allem aber an Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung.

Wohl nur noch 30.000 Christen in Aleppo 

Für die Regierung habe der Wiederaufbau von Aleppo keine Priorität, daher bestehe derzeit auch keine Hoffnung auf ein baldiges Ende dieser Krise, so der Franziskaner. Auch wenn langsam wieder Menschen in die Stadt zurückkehrten, habe sich die Einwohnerzahl seit Beginn des Krieges drastisch reduziert: von einst drei Millionen Einwohnern auf ungefähr 1,4 Millionen. Von den etwa 150.000 Christen, die in Aleppo lebten, seien heute nur noch rund 30.000 übrig.

Über das Hilfsprogramm der Franziskaner erhalten die Menschen in Aleppo laut der missio-Mitteilung Nahrungsmittel, Hygieneprodukte, Medizin und Kleidung. Kinder könnten zur Schule gehen, und Geflüchteten werde bei der Wohnungssuche geholfen, wenn sie wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrten. Der Wunsch der Bewohner, endlich wieder ein normales Leben führen zu können, sei spürbar, auch wenn sie sicherlich noch viel Ermutigung benötigten, sagte Pater Ibrahim Al-Sabbagh.


Quelle:
KNA
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