Rechte Gewalt in den 1990er Jahren

Das ausgebrannte Haus in Mölln nach dem rechtsextremistischen Brandanschlag am 23.11.1992. / © Rolf Rick (dpa)
Das ausgebrannte Haus in Mölln nach dem rechtsextremistischen Brandanschlag am 23.11.1992. / © Rolf Rick ( dpa )

Solingen, Mölln, Hoyerswerda - nicht nur in Rostock-Lichtenhagen sorgten Fälle von rechter Gewalt gegen Ausländer zu Beginn der 1990er Jahre für Schlagzeilen:

SOLINGEN (NRW), Mai 1993: Bei einem Brandanschlag auf ein Wohnhaus kommen fünf türkische Frauen und Mädchen ums Leben. 1995 verurteilt das Düsseldorfer Landgericht vier Männer zu Haftstrafen bis zu 15 Jahren. Tatmotiv: Hass auf Ausländer.

MÖLLN (Schleswig-Holstein), November 1992: Ein Brandanschlag setzt ein von Türken bewohntes Haus in Flammen. Zwei Mädchen und eine Frau sterben. Einer der beiden Brandstifter kommt wegen dreifachen Mordes lebenslänglich in Haft, sein jugendlicher Komplize muss für zehn Jahre hinter Gitter.

ROSTOCK (Mecklenburg-Vorpommern), August 1992: Rechte Randalierer belagern ein überfülltes Asylbewerberheim im Stadtteil Lichtenhagen, die Flüchtlinge werden in Sicherheit gebracht. Unter dem Beifall von Schaulustigen greifen dann 400 Jugendliche ein benachbartes Ausländerwohnheim mit Brandsätzen an. Etwa 150 Menschen können aufs Dach flüchten. Mehrere Täter müssen in Haft, die meisten Ermittlungsverfahren verlaufen jedoch im Sande.

HÜNXE (NRW), Oktober 1991: Am Tag der Deutschen Einheit setzen drei Skinheads in der Gemeinde am Niederrhein ein Asylbewerberheim in Brand. Ein libanesisches Mädchen wird lebensgefährlich verletzt. Für die 18 und 19 Jahre alten Täter gibt es mehrjährige Freiheitsstrafen.

HOYERSWERDA (Sachsen), September 1991: Rechtsextreme attackieren eine Asylunterkunft mit Pflastersteinen und Molotow-Cocktails. 32 Menschen werden verletzt, mehr als 80 festgenommen. Wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Volksverhetzung müssen mehrere Täter in Haft. (dpa)