Die ukrainischen Kirchen

Ukrainisch-orthodoxer Gottesdienst / © Andrey Lomakin (KNA)
Ukrainisch-orthodoxer Gottesdienst / © Andrey Lomakin ( KNA )

Die Zerrissenheit der Ukraine spielt sich im konfessionellen Flickenteppich der dort lebenden Christen wider. Etwa Dreiviertel der Ukrainer gehören einer der orthodoxen Kirchen an, die meisten davon der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. Autonomiebestrebungen führten in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zur Abspaltung der Ukrainischen Autonomen Orthodoxen Kirche. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 spaltete sich ein weiterer Teil des Klerus von der Moskauer Führung ab und nennt sich seitdem Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats, ist aber international nicht anerkannt. Diese drei großen orthodoxen Kirchen konkurrieren seither um den Status der Nationalkirche. Die römisch-katholische Kirche ist mit 1,1 Millionen vor allem deutsch- und polnischstämmigen Christen vertreten. Weiterhin existiert seit 1596 die mit Rom unierte Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche, die zu Sowjetzeiten im Untergrund agieren musste und zu der etwa 5,5 Mio. Mitglieder gehören.