DOMRADIO.DE überträgt am ersten Adventssonntag das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Dompropst Guido Assmann. Das Vokalensemble Kölner Dom singt unter der Leitung von Alexander Niehues. An der Orgel ist Winfried Bönig.
Der Kammerchor der Hohen Domkirche singt adventliche Werke von Albert Becker, Lothar Graap, Edvard Grieg und Max Reger.
Mit dem ersten Adventssonntag startet die Zeit des Advents, der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest am 25. Dezember.
Jesus ruft im Sonntagsevangelium seine Jünger dazu auf, wachsam zu sein.
Sonntagsevangelium aus dem Matthäusevangelium
In jenen Tagen sprach Jesus zu seinen Jüngern: Sofort nach den Tagen der großen Drangsal wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker der Erde wehklagen und man wird den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels bis zum andern. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das alles seht, dass das Ende der Welt nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt dies: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. (Mt 24,29-44)
Auslegung zum Sonntagsevangelium von Peter Köster
Die Aufforderung zur Wachsamkeit (V. 42) bezieht sich als Leitmotiv auch auf die gesamte Gleichniskomposition (Mt 24,42 – 25,30). Dieses Wachsein kann nur lebendig bleiben in einer persönlichen Beziehung zu Christus und schließt die Bereit[1]schaft zum Leiden mit ein (Mt 26,41).
Die Jünger sollen wie ein verantwortungsbewusster Hausherr stets damit rechnen, dass der Herr wie ein Dieb in der Nacht zu einer unvorhersehbaren Zeit kommt, und so ihr Anwesen vor jedem Einbruch zu schützen wissen. Der Dieb kann aber auch ein Hinweis auf die Gefährdung sein, der die Glaubenden durch die Anfechtungen und Bedrohungen ihrer Umwelt ausgesetzt sind, auf all das, was sie daran hindert, in der Gegenwart und Erwartung des Herrn zu leben.
Peter Köster SJ (Theologe, geistlicher Lehrer, *1936), aus: Ders., Das Matthäus-Evangelium. Eine geistliche Auslegung auf fachexegetischer Grundlage, 245, © EOS Verlag, St. Ottilien 2022