Zum Welttag des Ehrenamts: Von der Leyen lobt Ehrenamtliche - Wohlfahrt begrüßt Verbesserungen im Spendenrecht

"Gewinn für die Gesellschaft"

Zum Welttag des Ehrenamts am Dienstag hat Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen die 23 Millionen Ehrenamtlichen in Deutschland als "Gewinn für die Gesellschaft" gewürdigt. Die Bundesregierung stelle 400 Millionen Euro für eine stärkere steuerliche Förderung des Gemeinsinns bereit, erklärte die Ministerin am Montag in Berlin. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat die Pläne von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück begrüßt.

 (DR)

Wohlfahrtsverbände entlasten den Staat
Die Vorsitzende Barbara Stolterfoht sagte am Montag in Berlin, ehrenamtliche Arbeit sei häufig mit Kosten und großem zeitlichen Aufwand verbunden. Dies müsse stärker gewürdigt werden.

Positiv wertete Stolterfoht auch, dass die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden verbessert werden soll. Wer viel von seinem Einkommen für gemeinnützige oder mildtätige Zwecke spende, solle erfahren, dass der Staat dies fördere. Die Wohlfahrtsverbände entlasteten den Staat mit ihrer Arbeit.

Auch Politiker-Lob
Auch die Grünen und die Unionsfraktion im Bundestag begrüßten Steinbrücks Vorstoß ebenfalls. Es sei im Sinne aller Betroffenen, wenn Spendenabzugsmöglichkeiten vereinheitlicht würden, die Übungsleiter-Pauschale erhöht werde und Stiftungen besser ausgestattet werden könnten, erklärte der Finanz-Experte und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michael Meister (CDU). Die finanzpolitische Sprecherin der Grünen, Christine Scheel, sagte dem epd, die Regierung habe die hohe Bedeutung des Ehrenamts erkannt und ein klares Signal zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements gegeben.

Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, erklärte, das Ehrenamt könne nicht hoch genug gewürdigt werden.

"Hilfen für Helfer"
Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte in der vergangenen Woche mehr "Hilfen für Helfer" angekündigt. Nach einem Eckpunktepapier aus dem Bundesfinanzministerium sollen künftig bis zu 20 Prozent eines Einkommens als Spende steuerlich absetzbar sein statt bisher fünf oder zehn Prozent. Stiftungen sollen mit einem Kapitalstock von 750.000 Euro ausgestattet werden können statt wie bisher mit höchstens 307.000 Euro. Die Besteuerungsgrenze für Wirtschaftsbetriebe gemeinnütziger Verbände soll von 30.678 auf 35.000 Euro angehoben werden.

Die steuerfreie Übungsleiterpauschale für Sporttrainer oder Musiker soll von 1.848 auf 2.100 Euro steigen. Schließlich sollen gemeinnützige Tätigkeiten im sozialen Sektor mit jährlich 300 Euro gewürdigt werden können. Spendenvorträge, also die steuerliche Verteilung des Spendenbetrags auf künftige Jahre, sollen künftig zeitlich unbegrenzt möglich sein. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte dem epd, es werde ein Gesetzentwurf erarbeitet, der "schnellstmöglich" im Kabinett verabschiedet werden solle. Die Änderungen könnten zu Beginn des kommenden Jahres im Bundestag behandelt werden und sollten rückwirkend zum 1.1.2007 in Kraft treten.