Zehn weitere Staaten für Anerkennung Jerusalems

Kommt nun der Dominoeffekt?

Zehn weitere Staaten wollen offenbar Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. Darunter sind angeblich auch einige europäische Länder.

Israelische Fahne / © Oded Balilty (dpa)
Israelische Fahne / © Oded Balilty ( dpa )

Nach den USA und Guatemala wollen laut israelischen Regierungsangaben mehr als zehn weitere Staaten Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. Es gehe dabei aber eher um einen symbolischen Schritt, nicht notwendigerweise um eine Verlegung der Botschaften von Tel Aviv nach Jerusalem, sagte Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely von der Likud-Partei am Dienstag der Zeitung "Haaretz".

Namen wollte sie nicht preisgeben, es sollen aber auch europäische Länder dabei sein, sagte sie. Nach Einschätzung israelischer Diplomaten könnten die mittelamerikanischen Staaten Honduras und Panama als nächstes diesen Schritt einleiten, schreibt "Haaretz" unter Berufung auf israelische Diplomaten.

Eine historische Entscheidung

US-Präsident Donald Trump hatte am 06. Dezember Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt, ohne sich dabei jedoch auf dessen Grenzen festzulegen. Darüber müssten die Konfliktparteien selbst entscheiden. "Das ist erst der Anfang, kommentierte Hotovely. Trumps Entscheidung würde noch eine ganze Welle weiterer Anerkennungen auslösen. 

Die Ankündigung hatte Proteste und Ausschreitungen in den Palästinensergebieten wie in Jerusalem ausgelöst, wie auch in der gesamten arabischen Welt. Mehr als 2.900 Menschen sollen dabei insgesamt verletzt worden sein; etwa 500 verhaftet und in den Palästinensichen Autonomiegebieten sind Medienangaben zufolge bereits 15 Menschen gestorben.

Schluss mit den Friedensverhandlungen?

Die Unruhen sind weitgehend abgeflaut, brechen mitunter aber lokal auf. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hatte als Antwort auf Trumps Erklärung in seiner Weihnachtsbotschaft angekündigt, sich an künftigen Friedensplänen der USA und der Trump-Administration nicht zu beteiligen.

Jordaniens Außenminister Ayman Safadi reagierte heftig auf Guatemalas Entscheidung und verurteilte sie als "absurde Provokation und Verletzung von internationalem Recht". Honduras gehörte ebenso wie Guatemala zu den neun Staaten, die in der vergangenen Woche gegen eine Ablehnung der Jerusalem-Erklärung von Präsident Trump durch die UN-Vollversamlung gestimmt hatten.


Quelle:
DR , KNA