Im Dom und vor den Bildschirmen im Livestream nahmen einige hundert Menschen am Valentinstag an dem Wortgottesdienst für Paare teil. In diesem Jahr stand der Kölner Valentinstag unter dem Leitwort „Wähle die Liebe … und lass sie wachsen“. Stadtdechant Robert Kleine gab tiefgehende Einblicke in das Konzept der Liebe, wie es im Christentum und speziell in der Botschaft Jesu verstanden wird.
Er sprach von der "Agape", der selbstlosen Liebe, die in Gemeinschaft gelebt wird, und "Eros", der partnerschaftlichen Liebe. Sie seien die Grundlage für das Verständnis von Liebe, auch in gesellschaftlichen und politischen Kontexten, insbesondere vor der anstehenden Bundestagswahl.
Kleine betonte in dem Valentinstags-Gottesdienst, dass christliche Liebe mehr als eine persönliche oder romantische Bindung umfasse. Sie fordere eine umfassende Liebe und Respektierung der Würde jedes Einzelnen. Er rief dazu auf, sich aktiv gegen politische Forderungen zu stellen, die mit christlichen Werten wie der Nächstenliebe unvereinbar seien. Die Gemeinschaft und das Teilen des eigenen Lebens, gab der Stadtdechant den Gottesdienstbesuchern mit, seien bedeutend, um eine fruchtbarere und liebevolle Gesellschaft zu gestalten.
Rund eine Woche vor der Bundestagswahl (23. Februar) wollten die katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln mit dem Kölner Valentinstag auch ein Zeichen für die Liebe und ein respektvolles Miteinander in unserer Gesellschaft setzen.
Liturgisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst wieder vom Ehepaar Bärbel und Rüdiger Pohl, die beide als Referenten in den Ehevorbereitungskursen des Katholischen Bildungswerks der Erzdiözese Köln engagiert sind.
Heiliger Valentin

Der Valentinstag als Fest der Liebenden geht auf den heiligen Valentin zurück, der im 3. Jahrhundert als Bischof in Terni und Rom wirkte. Die Liebe war für ihn ein Herzensanliegen und dafür erbat er Gottes Segen. Deswegen traute er Paare, denen der römische Staat die Ehe unter-sagte, wozu auch Christinnen und Christen gehörten. Der Legende nach schenkte Valentin Liebenden Blumen aus seinem Garten.
Außerdem hat er der Überlieferung nach Menschen geheilt, von denen sich einige dann zum Christentum bekehrten – auch das ein Sakrileg in den Augen der Römer. Ob sich im heute als heilig verehrten Valentin zwei histo-rische Persönlichkeiten – Valentin von Terni und Valentin von Rom – vermi-schen, lässt sich nicht zweifelsfrei klären. Im Jahr 269 wurde Valentin wegen der heimlichen Trauungen hingerichtet. Seitdem wird er als Märtyrer verehrt.
Jahrhundertealte Bräuche
Im 17. Jahrhundert erschienen in England erste Valentinskarten mit Blumen-motiven. Mitte des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich diese Valentinskarten auch in Deutschland. Seit 1947 propagierten Floristenverbände in Frankreich, Belgien und in der Schweiz das Blumenschenken am Valentinstag. Schließ-lich breitete sich der Tag als neues Fest auch in Deutschland aus, aber erst ab 1973 verankerte sich hier der Brauch, am Valentinstag Blumen zu schenken.
Der Kölner Valentinstag bietet diverse Veranstaltungen zur Stärkung der partnerschaftlichen Liebe. Die katholische Kirche lädt Verliebte, Verlobte und Verheiratete zu Segnungsgottesdiensten ein und gibt Gelegenheit, die Valentinskerze für Liebende zu entzünden.
Quelle: Katholisches Stadtdekanat Köln: Kölner Valentinstag – In Liebe verbunden