DOMRADIO.DE: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Weihnachtsbaum für den Petersplatz im Vatikan zu stellen?
Dr. Ronny Raith (Landrat Landkreis Regen, Bayern): Ich war im vergangenen Jahr über den Jahreswechsel mit meiner Frau und einem befreundeten Ehepaar in Rom. Weil ich im Jahr 2000 ein halbes Jahr in Rom studiert habe, habe ich eine große Affinität zu dieser Stadt.
Wir schlendern dort über die Via della Conciliazione und laufen Richtung Petersdom. Es war schon Abend und der Christbaum am Petersplatz war hell illuminiert. Mein erster Eindruck beim Blick auf den Christbaum war, dass es ein "Graxen" war, wie man in Bayern sagt – also ein erbärmliches Bäumchen. Da ist in mir sofort die Idee hochgeploppt, dass das der Bayerische Wald und der Landkreis Regen besser können.
Ich bin ein spontaner Mensch und habe auf dem Rückweg von der Reise Kontakt aufgenommen. Das hat sich dann im Laufe der Jahre so entwickelt, dass wir den Baum aufstellen dürfen.
DOMRADIO.DE: Wie ist das denn konkret mit diesem Baum: Wer sucht den aus und wann geht es los?
Raith: Wir haben noch knapp neuneinhalb Jahre Zeit. Es ist tatsächlich so, dass es nicht an Angeboten für diesen Baum mangelt. Wichtig war mir für den Landkreis, dass angesichts der Kreisfinanzen keine Kosten entstehen. So habe ich angefangen, befreundete Unternehmer zu fragen und für diese Idee zu werben.
Es bestehen bereits mehrere Angebote für einen Baum und es geht nicht nur um den Baum am Petersplatz, sondern um weitere Bäume für den Vatikan an offiziellen Stellen. Aber der Baum ist konkret schon ins Auge gefasst. Man muss schauen, denn in zehn Jahren kann viel passieren, was die Vegetation betrifft. Der Baum soll schließlich stattlich sein und nicht so ein "Graxen", sonst würde ich mich selbst Lügen strafen. Der Baum selbst soll zwischen 25 und 27 Meter hoch sein. Da schauen wir mal, aber an Angeboten mangelt es nicht.
DOMRADIO.DE: Da müssen Sie vielleicht ein kleines Baumcasting vornehmen.
Raith: Ja, das wäre doch eine nette Idee.
Das Interview führte Elena Hong.