Große Ehre für den niederbayerischen Landkreis Regen: Er darf 2035 einen Christbaum für den Petersplatz in Rom bereitstellen. Der Vatikan habe ein entsprechendes Angebot des Landkreises aus dem Sommer angenommen, teilte Landrat Ronny Raith (CSU) am Wochenende mit: "Auch wenn es bis dahin noch ein paar Jahre sind, wir freuen uns sehr über diese Nachricht." Der Landrat dankte den Unterstützern des Vorhabens, darunter namentlich dem Passauer Bischof Stefan Oster, zu dessen Bistum Teile des Landkreises Regen gehören, der ganz vom Bayerischen Wald bedeckt wird.
Der "Passauer Neuen Presse" sagte Raith: "I gfrei mi wie a gloans Kind über diese Nachricht" ("Ich freue mich wie ein kleines Kind..."). Den Christbaum für den Petersplatz im Vatikan zu liefern, sei eine Ehre: "Und es ist unbestritten: Der Landkreis wird sechs Wochen in der Weltöffentlichkeit stehen. Das ist Werbung für die Region."
Sponsoren sollen Kosten minimieren
In Sachen Christbaum-Spende habe er mit dem Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, telefoniert, erzählte Raith: "Und er kennt und schätzt den Bayerischen Wald." Die Zeitung berichtete weiter, es gebe Kritik wegen möglicher Kosten. Die Finanzlage des Landkreises sei nicht rosig. Der Landrat wiegelte ab: "Die Aktion wird den Landkreis keinen Cent kosten." Alles sei bereits mit Sponsoren geregelt. Auch Angebote für den Baum gebe es schon.
Dass auch Bischof Oster das Vorhaben unterstützt, hatte im August das "Straubinger Tagblatt" berichtet. Denn bisher habe es noch nie einen Christbaum aus dem Bistum Passau für einen Papst gegeben. Zur Idee der Christbaum-Spende hieß es, Landrat Raith habe im vergangenen Januar die Fichte aus der Nähe von Ledro am Gardasee vor dem Petersdom gesehen. Da sei ihm durch den Kopf gegangen: "So eine Kraxn, unglaublich!" Das bayerische Wort "Kraxn" lässt sich dabei im weitesten Sinne mit "hässliches Ungetüm" übersetzen. Dem Politiker kam dann laut Bericht der Gedanke: Warum nicht einen Baum aus dem waldreichsten Landkreis Bayerns stiften?
Zuletzt kam der Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz 2013 aus der näheren Umgebung von Regen, nämlich aus Waldmünchen im Landkreis Cham in der Oberpfalz. Das niederbayerische Deggendorf wird 2028 ein Exemplar liefern.