Vatikan bekommt Christbaum aus Niederbayern

Kritik an Kosten

2035 wird der niederbayerische Landkreis Regen einen Weihnachtsbaum für den Petersplatz spenden. Das gab der Landrat schon jetzt bekannt. Der Plan hat einen prominenten Unterstützer. Doch wie schaut's mit dem Geld aus?

Der Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz am 5. Dezember 2025 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Der Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz am 5. Dezember 2025 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Große Ehre für den niederbayerischen Landkreis Regen: Er darf 2035 einen Christbaum für den Petersplatz in Rom bereitstellen. Der Vatikan habe ein entsprechendes Angebot des Landkreises aus dem Sommer angenommen, teilte Landrat Ronny Raith (CSU) am Wochenende mit: "Auch wenn es bis dahin noch ein paar Jahre sind, wir freuen uns sehr über diese Nachricht." Der Landrat dankte den Unterstützern des Vorhabens, darunter namentlich dem Passauer Bischof Stefan Oster, zu dessen Bistum Teile des Landkreises Regen gehören, der ganz vom Bayerischen Wald bedeckt wird.

Der "Passauer Neuen Presse" sagte Raith: "I gfrei mi wie a gloans Kind über diese Nachricht" ("Ich freue mich wie ein kleines Kind..."). Den Christbaum für den Petersplatz im Vatikan zu liefern, sei eine Ehre: "Und es ist unbestritten: Der Landkreis wird sechs Wochen in der Weltöffentlichkeit stehen. Das ist Werbung für die Region."

Sponsoren sollen Kosten minimieren

In Sachen Christbaum-Spende habe er mit dem Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, telefoniert, erzählte Raith: "Und er kennt und schätzt den Bayerischen Wald." Die Zeitung berichtete weiter, es gebe Kritik wegen möglicher Kosten. Die Finanzlage des Landkreises sei nicht rosig. Der Landrat wiegelte ab: "Die Aktion wird den Landkreis keinen Cent kosten." Alles sei bereits mit Sponsoren geregelt. Auch Angebote für den Baum gebe es schon.

Dass auch Bischof Oster das Vorhaben unterstützt, hatte im August das "Straubinger Tagblatt" berichtet. Denn bisher habe es noch nie einen Christbaum aus dem Bistum Passau für einen Papst gegeben. Zur Idee der Christbaum-Spende hieß es, Landrat Raith habe im vergangenen Januar die Fichte aus der Nähe von Ledro am Gardasee vor dem Petersdom gesehen. Da sei ihm durch den Kopf gegangen: "So eine Kraxn, unglaublich!" Das bayerische Wort "Kraxn" lässt sich dabei im weitesten Sinne mit "hässliches Ungetüm" übersetzen. Dem Politiker kam dann laut Bericht der Gedanke: Warum nicht einen Baum aus dem waldreichsten Landkreis Bayerns stiften?

Zuletzt kam der Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz 2013 aus der näheren Umgebung von Regen, nämlich aus Waldmünchen im Landkreis Cham in der Oberpfalz. Das niederbayerische Deggendorf wird 2028 ein Exemplar liefern.

Zahlen und Fakten zum Weihnachtsbaum

Einige Zahlen und Fakten rund um den Weihnachtsbaum in Deutschland:

- Pro Jahr werden rund 25 Millionen Christbäume verkauft.

- Am gefragtesten ist die Nordmanntanne.

- 30 Prozent der Kunden erwerben den Baum am Stand eines Händlers.

- Je 25 Prozent kaufen ein Exemplar auf dem Hof eines Erzeugers oder im Bau- und Verbrauchermarkt.

- 15 Prozent der Kunden gehen für den Baum in ein Gartencenter.

- 2 Prozent bestellen ihren Baum im Online-Shop.

- Der Rest bekommt den Baum zum Beispiel geschenkt oder holt ihn aus dem eigenen Garten.

Nordmanntannen auf einer Weihnachtsbaumplantage / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Nordmanntannen auf einer Weihnachtsbaumplantage / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )
Quelle:
KNA