Katholische Verbände: Landwirte fair behandeln und entlohnen

Wider die unlauteren Praktiken

Ihre Position gegenüber dem Einzelhandel ist ausbaufähig. Deshalb fordern das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die Katholische Landvolksbewegung und die Katholische Landjugendbewegung eine Stärkung der Landwirte.

Junge Frau und ein Traktor auf einem Feld / © Iryna Imago (shutterstock)
Junge Frau und ein Traktor auf einem Feld / © Iryna Imago ( shutterstock )

Sie müssten gegenüber dem Einzelhandel gestärkt und fair entlohnt werden, sagte die ZdK-Sprecherin für nachhaltige Entwicklung und globale Verantwortung, Barbara Hendricks, am Mittwoch in Bonn. Die frühere Bundesumweltministerin äußerte sich aus Anlass der Ersten Lesung einer Änderung des Agrarmarktstrukturgesetzes im Bundestag.

Leistungen von Landwirten honorieren

Das Höfesterben habe durch fallende Preise eine "neue, sehr kritische Dimension" erreicht, mahnte die SPD-Politikerin. Die jüngsten Demonstrationen und Blockaden durch Landwirte zeigten, welch hohem finanziellen und gesellschaftlichen Druck die Branche ausgesetzt sei.

Viele Landwirte hätten zudem den Eindruck, in der öffentlichen Debatte verurteilt zu werden, fügte die KLJB-Bundesvorsitzende Daniela Ordowski hinzu. "Eine gesamte Branche der Umweltverschmutzung und Klimasünde zu bezichtigen, ist in der Diskussion nicht zielführend." Vielmehr müssten die Leistungen für den Umwelt-, Klima- und Tierschutz anerkannt und auch honoriert werden.

Klimafreundliche Landwirtschaft nur mit fairen Preisen

Der Umbau zu einer klimafreundlichen Landwirtschaft und einer artgerechten Tierhaltung erfordere Anstrengungen von allen, betonte die KLB-Bundesvorsitzende Nicole Podlinski. Ohne faire Preise sei dies nicht möglich. Derzeit komme kaum etwas bei den Landwirten an, obwohl Verbraucher merkten, dass die Preise stiegen.

"In der Liefer- und Verarbeitungskette werden Kostensteigerungen oft durch den Preisdruck auf die Landwirtinnen und Landwirte als 'Urerzeugerinnen und Urerzeuger' weitergegeben", erklärte Podlinski. Derart unlautere Praktiken und Lockangebote müssten der Vergangenheit angehören.

Bei der Änderung des Agrarmarktstrukturgesetzes geht es um die Überführung einer EU-Richtlinie in nationales Recht. Ziel ist die Bekämpfung unlauterer Handelspraktiken in der Agrar- und Lebensmittellieferkette.


Barbara Hendricks / © Markus Nowak (KNA)
Barbara Hendricks / © Markus Nowak ( KNA )
Quelle:
KNA
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