Weltsynode in Rom soll mit ökumenischem Großereignis starten

"Versammlung des Volkes Gottes"

Die nächste Phase der Weltsynode der katholischen Kirche in Rom soll Ende September mit einem religiösen Event beginnen. Erste Pläne für das Ereignis wurden im Vatikan bei einer ökumenisch besetzten Pressekonferenz vorgestellt.

Junge Menschen bei der Ministrantenwallfahrt 2022 des Erzbistums Köln nach Rom  / © Juliana Lukannek
Junge Menschen bei der Ministrantenwallfahrt 2022 des Erzbistums Köln nach Rom / © Juliana Lukannek

Beteiligt waren an diesem Montag der Hauptberichterstatter der Synode, der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich, der Leiter der ökumenischen Gemeinschaft von Taize, Frere Alois, die offiziellen Vertreter der anglikanischen und der armenischen Kirche in Rom, Erzbischof Ian Ernest und Khajag Barsamian, sowie der Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), der reformierte Pastor Christian Krieger.

Weltsynode lockt junge Menschen nach Rom

Kardinal Hollerich und Frere Alois kündigten an, dass in den Tagen vor Eröffnung der Weltsynode Tausende junge Menschen aus allen Ländern Europas nach Rom kommen werden. Mit Versammlungen und Gebeten wollten sie das Projekt der "Synode zum Thema Synodalität" begleiten.

Eindrücke aus Rom (DR)
Eindrücke aus Rom / ( DR )

Wichtigstes Ereignis werde eine lange, von der Gemeinschaft von Taize geleitete Gebetsvigil am 30. September, dem Vorabend der Synodeneröffnung, auf dem Petersplatz sein. Nach der Eröffnung am Sonntag ziehen sich die Synodenteilnehmer zu einer dreitägigen geistlichen Auszeit an einen Ort nahe Rom zurück.

Nach Worten Hollerichs unterstreichen die Gebetsvigil und der geistliche Auftakt, dass die Synode vor allem ein spirituelles Ereignis sei und nicht nur aus Debatten bestehe. Es gehe dabei "nicht um Kirchenpolitik, sondern um Gebet, den Heiligen Geist und das Volk Gottes, das demütig gemeinsam vorangeht."

Kardinal Jean-Claude Hollerich / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Jean-Claude Hollerich / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Synode bedeutet: alle wirken mit

Zur ökumenischen Dimension der Synode erklärte Hollerich, es sei an der Zeit, in der Ökumene "einen Schritt nach vorn zu machen". Synode bedeute, dass alle Getauften mitwirken könnten; dazu gehörten auch die Getauften anderer Kirchen und Gemeinschaften. "Wir brauchen die anderen Brüder und Schwestern, um vollständig synodal zu werden", so Hollerich. Aus diesem Grund erhoffe er sich einen "neuen Frühling der Ökumene" als Folge der Synode.

Frere Alois erläuterte, dass er die Idee zu einer ökumenischen Beteiligung an der Synode bereits im Oktober 2021 vorgetragen habe.

Nun hätten Papst Franziskus und die zuständigen Stellen im Vatikan die Idee aufgegriffen und arbeiteten an der Umsetzung.

Taufe vereint alle Christen

Das Großereignis in Rom werde unter dem englischen Titel "Together" stehen, der Untertitel in verschiedenen Sprachen ist "Versammlung des Volkes Gottes". Alle Getauften könnten mitwirken; denn die Taufe sei es, was Christen unterschiedlicher Kirchen schon heute vereine. Die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode sei ein "Moment der Einheit angesichts so vieler Polarisierungen in der Gesellschaft, aber auch in unseren Kirchen." 

Weltsynode 2021-2024

Papst Franziskus hat am 9. Oktober 2021 einen weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche eröffnet. In dem zunächst auf zwei, mittlerweile auf drei Jahre angelegten mehrstufigen Dialog soll die Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil einüben. Dabei geht es zunächst darum, einander und anderen genauer zuzuhören. So soll die Kirche nach Wunsch des Papstes besser erkennen, welchen Herausforderungen sie sich stellen muss und wie sie - Gottes Willen entsprechend - damit umgeht.

Papst Franziskus hält die Hand ans Ohr / © Paul Hering (KNA)
Papst Franziskus hält die Hand ans Ohr / © Paul Hering ( KNA )
Quelle:
KNA