Weil verurteilt Anschlag auf Oldenburger Synagoge

"Müssen wir mehr für Sicherheit tun?"

Ein Anschlag auf die Synagoge in Oldenburg hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Nun besuchte Niedersachsens Ministerpräsident Weil den Ort des Geschehens - und fand sowohl mahnende als auch lobende Worte.

Stephan Weil, SPD, Ministerpräsident in Niedersachsen, spricht bei einem Besuch der Synagoge vor Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. / © Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Stephan Weil, SPD, Ministerpräsident in Niedersachsen, spricht bei einem Besuch der Synagoge vor Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. / © Hauke-Christian Dittrich ( dpa )

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat den Anschlag auf die Oldenburger Synagoge verurteilt. "Ein Anschlag auf ein Gotteshaus ist immer ein unerträglicher Angriff", sagte er am Freitagabend bei einem Besuch vor Ort. "Das gilt für christliche Kirchen, das gilt für Moscheen, und ich muss sagen, es gilt erst recht für Synagogen." Dieses "erst recht" hänge mit der deutschen Geschichte zusammen.

Ein Anschlag auf die Synagoge in der vergangenen Woche hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Ein Unbekannter hatte am Freitagmittag einen Brandsatz auf eine Tür der Synagoge geworfen. Das Feuer hatte sich wegen eines schnellen Eingreifens nicht weiter ausgebreitet, verletzt wurde niemand. Vom Täter fehlt bislang jede Spur. Mittlerweile hat die Polizei eine Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen.

"Der Staat tut alles"

Weil besuchte die Synagoge gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst. Sie nahmen an einem Gottesdienst zum Auftakt des jüdischen Schabbats teil.

Brandanschlag auf Synagoge in Oldenburg / © Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Brandanschlag auf Synagoge in Oldenburg / © Hauke-Christian Dittrich ( dpa )

Der Ministerpräsident betonte, das Land nehme die Sicherheit der jüdischen Mitbürger sehr ernst. "Sie können sicher sein, dass der Staat in dieser Hinsicht alles was er tun kann, auch tun wird", so Weil an die Mitglieder der jüdischen Gemeinde gerichtet. "Wenn der Eindruck entsteht, wir müssten noch etwas in Sachen Sicherheit tun, dann lassen Sie uns darüber reden."

Weil lobte, dass es in Oldenburg sofort eine sehr starke Reaktion auf den Angriff gegeben habe. "Eine Stadt, die so reagiert, auf die kann man stolz sein." Noch am Tag des Angriffs hatten sich am Abend mehrere Hundert Menschen zu einer Mahnwache vor der Synagoge versammelt.

Quelle:
KNA