Weihnachtsmann muss Geldauflage wegen Schlags mit Rute zahlen

Prozess eingestellt

Von wegen heile Weihnachtswelt. Ein Weihnachtsmann aus Stralsund muss 4.000 Euro zahlen, weil er eine Rute gegen einen Vierjährigen erhoben hat. Ob es einen Schlag oder nur einen Klaps gesetzt hat, weiß der Himmel.

Symbolbild Ein verkleideter Weihnachtsmann / © stock-asso (shutterstock)
Symbolbild Ein verkleideter Weihnachtsmann / © stock-asso ( shutterstock )

Hiebe statt Liebe: Weil ein Weihnachtsmann einen vierjährigen Jungen in Stralsund mit einer Rute geschlagen haben soll, muss der 62-jährige Laien-Nikolaus 4.000 Euro an eine Jugendhilfeeinrichtung zahlen. Das Amtsgericht Stralsund stellte den Prozess am Donnerstag gegen eine entsprechende Geldauflage ein.

Wie ein Gerichtssprecher weiter mitteilte, konnte der Sachverhalt vor Gericht nicht zweifelsfrei geklärt werden. Offenbar hatte der Vierjährige dem Weihnachtsmann im November 2024 auf einem Weihnachtsmarkt mehrfach die Zunge herausgestreckt und ihn als "doof" bezeichnet.

"Doofer" Weihnachtsmann

Der Mann, der nach eigenen Angaben seit 50 Jahren die Rolle des Weihnachtsmanns übernimmt, räumte ein, dass er den Jungen als "Hosenscheißer" bezeichnet habe, was aber nicht böse gemeint gewesen sei. Zudem habe er dem Vierjährigen einen Klaps mit der Rute gegeben, um ihn zu Respekt aufzufordern. Zeugen sprachen dagegen von einem Schlag mit der Rute.

Die Anregung der Staatsanwaltschaft, das Verfahren gegen eine Geldauflage einzustellen, wurde laut Gerichtssprecher vom Angeklagten und dessen Verteidiger angenommen und vom Gericht nach rund zweistündiger Verhandlung beschlossen. 

Einen Vorschlag des Richters, dass sich der Mann bei dem Jungen mit einem Geschenk entschuldigen solle, lehnte die Mutter ab. Sie wolle nicht, dass er den Jungen sehe.

Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Wann genau vor etwa 2.000 Jahren Jesus geboren wurde, ist nicht bekannt. Die Feier des 25. Dezember als Geburtsfest Jesu ist erstmals für das Jahr 336 in Rom bezeugt.

Weihnachten heißt so viel wie heilige, geweihte Nächte. Die Geburt Jesu bedeutet nach christlichem Verständnis die Menschwerdung Gottes; in Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt, sich in ihre Geschichte hinein begeben, sich ihrer erbarmt und ihnen Heil geschenkt. Deshalb gilt Weihnachten als Fest der Liebe.

Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod (dpa)
Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod ( dpa )
Quelle:
KNA