Wahl des Diözesanadministrators im Bistum Eichstätt terminiert

Kommissarischer Leiter gesucht

Nach dem Rücktritt des Bischofs von Eichstätt steht ein bedeutender Schritt im Übergangsprozess der Diözesanleitung bevor. Bereits am 13. Juni wählen die aktiven Mitglieder des Eichstätter Domkapitels einen Diözesanadministrator.

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )

Dieser übernimmt die kommissarische Leitung der Diözese bis zur Ernennung eines neuen Bischofs durch den Heiligen Stuhl.

Gemäß dem Kirchenrecht obliegt den aktiven Mitgliedern des Domkapitels, das in Eichstätt zugleich das Konsultorenkollegium bildet, die Aufgabe, innerhalb von acht Tagen nach Beginn der Sedisvakanz – in diesem Fall ab dem 8. Juni – einen Diözesanadministrator zu wählen. Er führt die Diözese mit nahezu denselben Rechten und Pflichten wie ein amtierender Diözesanbischof – mit Ausnahme grundlegender struktureller oder pastoraler Veränderungen, die dem sogenannten Veränderungsverbot unterliegen.

Gregor Maria Hanke hat seine bischöflichen Insignien abgelegt: Pektorale (Brustkreuz), Pileolus (Scheitelkäppchen), Rationale (Schulterschmuck des Eichstätter Bischofs) und Mitra / © Konrad Fleckenstein (Bistum Eichstätt)
Gregor Maria Hanke hat seine bischöflichen Insignien abgelegt: Pektorale (Brustkreuz), Pileolus (Scheitelkäppchen), Rationale (Schulterschmuck des Eichstätter Bischofs) und Mitra / © Konrad Fleckenstein ( Bistum Eichstätt )

Ein zentraler Schritt nach der Wahl des Diözesanadministrators ist auch die Bestimmung eines ständigen Vertreters durch diesen. Der ständige Vertreter übernimmt die Leitung des Bischöflichen Ordinariates und erfüllt damit de facto die Rolle eines Generalvikars während der Zeit der Vakanz. Das Amt des bisherigen Generalvikars hat automatisch mit dem Rücktritt des Bischofs geendet, wie es das Kirchenrecht vorsieht.

Bis zur Wahl liegt die kollegiale Leitung der Diözese bei den aktiven Mitgliedern des Domkapitels. Diese Phase wird mit der Amtsübernahme des Diözesanadministrators beendet sein.

Ausblick: Ernennung eines neuen Bischofs

Parallel zur Leitung der Diözese in der Vakanzphase bereitet das Domkapitel eine Vorschlagsliste mit Kandidaten für das Amt des künftigen Bischofs vor. Diese Liste wird dem Vatikan übermittelt. Außerdem legen die anderen bayerischen Domkapitel, sowie die bayerischen Bischöfe ebenfalls Vorschlagslisten vor. 

Gregor Maria Hanke / © Julia Steinbrecht (KNA)
Gregor Maria Hanke / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die endgültige Entscheidung über die Ernennung liegt beim Papst, der jedoch nicht an die Vorschlagslisten gebunden ist. Ein konkreter Zeitpunkt für die Ernennung steht noch nicht fest.

Bistum Eichstätt

Das katholische Bistum Eichstätt erstreckt sich auf einer Fläche von 6.025 Quadratkilometern. In vseinen 271 Pfarrgemeinden leben aktuell rund 342.000 Katholikinnen und Katholiken, das sind gut ein Drittel der Gesamtbevölkerung im Bistumsgebiet. 

Die historischen Wurzeln des Bistums reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück. 740 wurde Willibald († 787), ein angelsächsischer Mönch, von Bonifatius in Eichstätt zum Priester und 741 in Sülzenbrücken bei Erfurt zum Bischof geweiht. Bischofsweihe und endgültige Niederlassung in Eichstätt markieren die Anfänge des Bistums.

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )