Mazyek für strenge Hygieneregeln bei Gebeten

Vorsicht bei allen Gemeinschaftsgebeten

Die Zahlen der Corona-Pandemie sind weiterhin kritisch. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, rät, gemeinsame Gebete auszusetzen oder nur unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln durchzuführen.

Muslime im Gebet / © ESB Professional (shutterstock)

Dies gelte für "Gemeinschaftsgebete, mindestens aber die Freitagsgebete, und Festgebete", schreibt Mazyek in einem Gastbeitrag für das Magazin "Politik & Kultur" des Deutschen Kulturrats (Oktoberausgabe).

Entwicklungen und Zahlen der Corona-Pandemie weiterhin kritisch

Virologen bestätigten, dass die Entwicklungen und Zahlen der Corona-Pandemie in Deutschland weiterhin kritisch seien, schreibt der Zentralratsvorsitzende. Infizierte könnten in geschlossenen Räumen ohne Luftzirkulation und -austausch virushaltige Tröpfchen ansammeln, bis die Konzentration für eine Infektion ausreiche. Abstand halten böte in solch einem Fall nur bedingt Schutz.

Regeln müssen ständig geprüft werden

Die Religionen hätten erkannt, "dass die Einschränkungen in höchstem Maße sozial sind, weil sie aus der Barmherzigkeit und zum Schutz des Lebens geschehen", so Mazyek. Zugleich mahnt er, die Regeln ständig zu prüfen: "Die Verhältnismäßigkeit der Gebote muss dabei stets geprüft werden im Kontext der Grundrechte, der religiösen Vorschriften und des aktuellen Pandemieverlaufes und dabei immer wieder aufs Neue abgewogen werden."


Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime / © Alexander Heinl (dpa)
Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime / © Alexander Heinl ( dpa )
Quelle:
KNA