Vorschlag: Alois Glück soll Präsident des Katholikenkomitees werden

Einziger Kandidat für das Amt war bisher der hessische Staatssekretär Heinz Wilhelm Brockmann (CDU). Bei einer Probeabstimmung verfehlte dieser jedoch im April die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit unter den deutschen Bischöfen. Die Ablehnung stieß vielfach auf Kritik, unter anderem beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Kolpingwerk.

Gegen den 61-jährigen Brockmann, dessen Kandidatur nach KNA-Informationen auch innerhalb des Laiengremiums nicht einhellig unterstützt wurde, soll es unter anderem deshalb bischöfliche Vorbehalte geben, weil er zu den Mitbegründern des Schwangerenberatungs-Vereins «Donum Vitae» gehört. Dieser war gegründet worden, nachdem die Bischöfe beschlossen hatten, dass in den kirchlichen Beratungsstellen keine für eine straffreie Abtreibung erforderlichen Bescheinigungen über die Beratung ausgestellt werden dürfen.

Nach dem Votum der Bischöfe vertagte das ZdK die Wahl und setzte eine Findungskommission ein. Sie soll bis 4. September einen gemeinsamen Kandidatenvorschlag des ZdK-Hauptausschusses vorbereiten. Die Wahl des Nachfolgers von ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer ist bei der Herbstvollversammlung Ende November in Bonn vorgesehen.

Glück gehört dem ZdK seit 1983 an und ist seit 2001 auch Mitglied des Hauptausschusses. In der CSU hat der Oberbayer bis auf die Leitung der Grundsatzkommission alle Ämter abgegeben. Mit der Landtagswahl im Herbst 2008 schied Glück als dienstältester deutscher Abgeordneter auch aus dem Parlament aus. Der Ausdauersportler hat viele Ehrenämter inne, darunter den Vorsitz der Bergwacht Bayern.