Vatikan fordert von Orden Präsenz in Corona-Krise

Vom Ich zum Wir übergehen

Ordensleute sollten sich in der Corona-Krise um die Schwächsten der Gesellschaft kümmern und sich nicht verschließen, heißt es aus dem Vatikan. Gleichzeitig klagen viele Ordensgemeinschaften aber über Probleme.

Ordensfrau vor der Grabeskirche / © Andrea Krogmann (KNA)
Ordensfrau vor der Grabeskirche / © Andrea Krogmann ( KNA )

Der Vatikan hat Ordensleute in aller Welt aufgerufen, sich in der Corona-Krise um die Schwächsten der Gesellschaft zu kümmern. "Überwinden Sie die Versuchung, sich zurückzuziehen", heißt es in einem in der Zeitung "Osservatore Romano" veröffentlichten Brief. Keinesfalls dürfe man die Augen "vor Schmerz, Leid, Armut so vieler Männer und Frauen" verschließen.

Anlass des Schreibens ist der jährliche Tag des geweihten Lebens, den vor allem die Kirche in Italien am 2. Februar begeht. Unterzeichnet ist es vom Leiter der vatikanischen Ordenskongregation, Kardinal Joao Braz de Aviz.

Ordensgemeinschaften berichten von Ängsten

Es gebe aus den verschiedenen Ordensgemeinschaften Klagen über "Verwirrung, Ansteckungen, Todesfälle, menschliche und wirtschaftliche Probleme, sinkende Mitgliederzahlen und Ängste", so der Kardinal. Zugleich sehe er aber Zeugnisse von Treue und Gelassenheit, gerade in Zeiten von Schmerz und Ungewissheit.

Er erbitte für jeden Einzelnen den Segen, "damit Sie vom 'Ich' zum 'Wir' übergehen können". Ordensleute sollten zu den "Samaritern dieser Tage" werden, so Braz de Aviz.

Papstenzyklika sei ein Geschenk für das Ordensleben

In diesem Sinne sei auch die jüngste Papstenzyklika "Fratelli tutti" zu verstehen. Sie sei ein Geschenk für jede Form des Ordenslebens. Es gehe darum, neue Prozesse anzustoßen, um ausgehend von der eigenen Gemeinschaft "jeden Winkel der Erde und jedes Geschöpf zu erreichen", betonte der Leiter der Ordenskongregation.

Er erinnerte daran, dass Franziskus am 2. Februar (17.30 Uhr) eine Messe im Petersdom feiern werde, um den Tag des geweihten Lebens zu würdigen.


Quelle:
KNA