Venezuelas Opposition bittet Papst um humanitäre Hilfe

Franziskus soll humanitären Korridor fordern

Kurz vor der Reise des Papstes nach Kolumbien meldet sich im Vorhinein der entmachtete venezolanische Parlamentspräsident und fordert vom Pontifex klare Worte zur sozialen und menschenrechtlichen Situation.

Der regierungskritische Parlamentspräsident Julio Borges spricht mit der Presse in Caracas (Venezuela). / © Wil Riera (dpa)
Der regierungskritische Parlamentspräsident Julio Borges spricht mit der Presse in Caracas (Venezuela). / © Wil Riera ( dpa )

Wenige Tage vor dem Besuch von Franziskus in Kolumbien hat der entmachtete venezolanische Parlamentspräsident Julio Borges den Papst aufgefordert, sich dort für einen humanitären Korridor und die Einhaltung der Menschenrechte in Venezuela einzusetzen. Der Papst möge im Namen des Parlaments die Stimme all jener erheben, die an Hunger und Mangel leiden, schrieb Borges nach Angaben des Portals "Globovision" am Donnerstag an Franziskus.

Borges beklagte, dass die sozialistische Regierung die Unterstützung ziviler Organisationen, die Lebensmittel und Medikamente nach Venezuela bringen wollten, massiv behindere. Es brauche unbedingt einen humanitären Korridor nach Venezuela.

Katastrophale Versorgungslage und der hohe Kriminalität

Venezuela wurde über Wochen von schweren Massenprotesten wegen der katastrophalen Versorgungslage und der hohen Kriminalität erschüttert. Dabei starben nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen über 100 Menschen. Mehr als 50.000 Venezolaner sind inzwischen über die Grenze nach Kolumbien geflohen.

Der sozialistische Staatspräsident Nicolas Maduro hat trotz internationaler Proteste eine Verfassungsgebende Versammlung einberufen, die sämtliche Kompetenzen an sich zog. Das regulär gewählte Parlament, in dem die Opposition die Mehrheit hat, ist entmachtet. Gegner werfen der Regierung die Installierung einer kommunistischen Diktatur nach kubanischem Vorbild vor.


Quelle:
KNA
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