Vatikan veröffentlicht Arbeitspapier für Bischofssynode

Lesestoff vom Papst

Der Vatikan hat das Arbeitspapier für die Ordentliche Bischofssynode über die Familie im Oktober veröffentlicht. In dem 77-Seiten langen Dokument geht es auch um den umstrittenen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen.

Familiensynode (dpa)
Familiensynode / ( dpa )

Die entsprechenden Absätze im Abschlussdokument der vorbereitenden Außerordentlichen Bischofssynode im vergangenen Herbst, die damals nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erhielten, sind im neuen Arbeitspapier erneut zur Diskussion gestellt. Demnach soll die Möglichkeit, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umständen und nach einem Weg der Reue unter bischöflicher Aufsicht wieder zu den Sakramenten zuzulassen, geprüft werden.

Mit Blick auf homosexuelle Partnerschaften bekräftigt das Dokument die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Ehen. Gott gewollt sei nach biblischem Zeugnis nur die Ehe zwischen Mann und Frau. Gleichwohl müsse in der Kirche jeder Mensch gleich welcher sexuellen Orientierung in der Kirche aufgenommen und respektiert werden. Ungerechte Diskriminierung von Homosexuellen sei abzulehnen.

Zweite zivile Ehe zur Diskussion

Weiterhin zur Diskussion stehen soll auch, eine zweite, zivil geschlossene Ehe von der Kirche segnen zu lassen, wie dies bei den Orthodoxen möglich ist. Hierbei verweist das Arbeitspapier jedoch darauf, dass auch die orthodoxen Kirchen klar zwischen der ersten und der zweiten Ehe unterscheiden. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass die orthodoxen Kirchen ein anderes theologische Konzept der Ehe hätten.

Das sogenannte Instrumentum laboris ist die Diskussionsgrundlage für die Ordentliche Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober. Sie steht unter dem Titel "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute". Das Arbeitspapier besteht aus dem Abschlussdokument der Außerordentlichen Bischofssynode im Herbst und Ergänzungen, die aufgrund der Rückmeldungen auf einen zweiten Fragebogen an die Bischofskonferenzen erstellt wurden.

Das vom Synodensekretariat in Abstimmung mit Papst Franziskus erstellte Dokument betont den Wert der Familie als Keimzelle der Gesellschaft. Ihre Existenz werde heute jedoch auf viele Weisen bedroht. In den westlichen Ländern wachse die Angst junger Menschen vor einer endgültigen Bindung. In den armen Ländern bedrohten Kriege, Vertreibung und Armut die Familien.


Quelle:
KNA