Vatikan-Kabinett hält an Ehelosigkeitsgebot für Priester fest

Kein Weg zurück ins Priesteramt?

 (DR)

Der Vatikan hat Bedeutung und Wert des Zölibats in der katholischen Kirche unterstrichen. Zugleich bekräftigten Papst Benedikt XVI. und die Leiter der römischen Kurienbehörden nach einem mehrstündigen Treffen im Vatikan, dass eine "solide menschliche und christliche Bildung und Ausbildung" von angehenden und bereits geweihten Priester notwendig sei. Dies geht aus einer Mitteilung des vatikanischen Presseamts zum Abschluss der Beratungen hervor.

Die Teilnehmer der Kabinettsitzung seien zudem genau "über in den vergangenen Jahren gestellte Anträge auf Entpflichtungen vom Zölibat" informiert worden. Außerdem hätten sie Möglichkeiten beraten, wie Priester - im Rahmen der von der Kirche dafür vorgesehenen Vorgaben - wieder zur Ausübung des Priesteramtes zugelassen werden könnten. Bei der Kabinettssitzung handelte es sich um eines der regelmäßigen Treffen des Papstes mit den Leitern der römischen Kurie zu einer allgemeinen Beratung, betonte der Vatikan.

Anlass des Vatikan-Gipfels war der Fall des schwarzafrikanischen Erzbischofs Emmanuel Milingo, der seit seiner Exkommunikation wegen nicht vom Papst erlaubter Bischofsweihen zu einem der bekanntesten Fürsprecher der Zulassung von verheirateten Priestern geworden ist.

Erklärung des vatikanischen Presseamts im Wortlaut
(Übersetzung der Katholischen Nachrichten-Agentur)

Am heutigen Vormittag, 16. November, hat der Heilige Vater eine der regelmäßigen Versammlungen der Behördenleiter der römischen Kurie geleitet, die einer allgemeinen Reflexion galt.

Die Teilnehmer des Treffen erhielten genaue Informationen über Anträge auf Dispens vom Pflichtzölibat, die in den vergangenen Jahren vorgelegt wurden, sowie über die Möglichkeiten auf eine Wiederzulassung zur Amtsausübungen von Priestern, die sich gegenwärtig in Situationen befinden, die in Einklang mit der Kirche stehen.

Es wurde der Wert der Entscheidung zum Priesterzölibat nach der katholischen Tradition betont. Gleichzeitig wurde die Erfordernis einer soliden menschlichen und christlichen Bildung deutlich gemacht - sowohl für Priesterkandidaten wie auch für bereits geweihte Geistliche.