Papst soll Erleichterterung für Messe nach altem Ritus planen

Zurück zu den Wurzeln?

Papst Benedikt XVI. will Presseberichten zufolge offenbar die Genehmigung für Messefeiern nach altem Ritus erleichtern. Wie mehrere italienische Tageszeitung am Mittwoch berichteten, will das Kirchenoberhaupt die Formalitäten zur Feier der so genannten Tridentinischen Messe nach der Liturgie von Papst Pius V.

 (DR)

Papst Benedikt XVI. will Presseberichten zufolge offenbar die Genehmigung für Messefeiern nach altem Ritus erleichtern. Wie mehrere italienische Tageszeitung am Mittwoch berichteten, will das Kirchenoberhaupt die Formalitäten zur Feier der so genannten Tridentinischen Messe nach der Liturgie von Papst Pius V. deutlich vereinfachen. Messfeiern nach dem alten Ritus, bei dem der Priester mit dem Rücken zum Volk zelebriert, sind bislang nur mit einer kirchlichen Sondergenehmigung erlaubt.

Papst Johannes Paul II. hatte bereits die Feier der lateinische Messe nach vorkonziliarem Ritus unter engen Voraussetzung zugelassen. Der Vatikan wollte sich zu den aktuellen Mutmaßungen nicht äußern.

Annäherung an Traditionalisten
Das Verbot der Messe nach altem Ritus im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils war einer der Gründe für die Abspaltung der Anhänger des französischen Erzbischofs Marcel Lefebvre von der katholischen Kirche im Jahre 1988. Eine erleichterte Zulassung des alten Ritus wird von Beobachtern als Schritt zur Aussöhnung mit den Traditionalisten des 1991 verstorbenen Erzbischofs gedeutet.

Ecclesia Dei
Bereits als Kardinal hatte sich der heutige Papst kritisch zum Verbot des über Jahrhunderte in der katholischen Kirche gültigen Ritus geäußert und sich als Chef der Glaubenskongregation mehrfach für eine Verständigung mit den Traditionalisten eingesetzt. Im Vatikan bemüht sich die Kommission "Ecclesia Dei" aber bislang vergeblich um eine Aussöhnung mit den Lefebvrianern. Die Traditionalisten fordern, die alte Liturgie wieder allgemein zuzulassen.
(KNA)