Vatikan fordert in Corona-Krise mehr steuerliche Umverteilung

"Stärkere Progressivität"

Der Vatikan fordert mehr steuerliche Umverteilung zur Linderung der ökonomischen Pandemie-Folgen. Anders lasse sich die "grassierende Ungleichheit" nicht bekämpfen, sagte der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Gallagher.

Gestapelte Geldstücke / © Lens7 (shutterstock)

Er äußerte sich am Dienstag (Ortszeit) im Karibik-Staat Barbados vor Teilnehmern des 15. Treffens der Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD). Die virtuelle Sitzung fand unter dem Motto "Von Ungleichheit und Vulnerabilität zu Wohlstand für alle" statt.

Gallagher warb für eine "stärkere Progressivität" bei den Einkommensteuertarifen. Zudem müsse eine "angemessene" Unternehmensbesteuerung durchgesetzt werden - insbesondere mit Blick auf multinationale Unternehmen.

Hilfe für Enwicklungsländer

Von den dadurch erzielten Einnahmen sollten nicht zuletzt in Not geratene Entwicklungsländer profitieren, so der Erzbischof. Die Covid-19-Pandemie habe die öffentlichen Haushalte in vielen betroffenen Staaten ins Wanken gebracht. Ohne Hilfe der reichen Industrieländer könnten sie die Krise nicht bewältigen.

Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) soll den Austausch zwischen Industrie- und Entwicklungsländern fördern. Der Organisation mit Sitz in Genf gehören 195 Staaten an. Generalsekretärin ist die aus Costa Rica stammende Ökonomin Rebeca Grynspan.


Erzbischof Paul Richard Gallagher, vatikanischer Außenbeauftragter / © Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Paul Richard Gallagher, vatikanischer Außenbeauftragter / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA