Vatikan-Chefdiplomat mahnt zum Frieden

Im Krieg zahlen die Schwächsten den höchsten Preis

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat erneut das Ende des Ukraine-Kriegs gefordert und vatikanische Unterstützung angeboten. Bei der Einweihung eines Palliativzentrums der Vatikan-Kinderklinik traf er auch ukrainische Kinder.

Kiew: Bewohner verlassen ein Wohnhaus im Bezirk Swjatoschynski, das durch den Beschuss russischer Truppen beschädigt wurde / © Ukrinform (dpa)
Kiew: Bewohner verlassen ein Wohnhaus im Bezirk Swjatoschynski, das durch den Beschuss russischer Truppen beschädigt wurde / © Ukrinform ( dpa )

Die Schwächsten zahlten den höchsten Preis im Krieg, sagte Parolin laut Vatikanzeitung "Osservatore Romano" bei der Einweihung eines Palliativzentrums der Vatikan-Kinderklinik Bambino Gesu am Dienstag. In dem Zentrum in Passoscuro nahe Rom traf der Kardinal auch auf ukrainische Kinder, die dort behandelt werden. Sie hätten ihm einige Fotos gezeigt. Was darauf zu sehen war, "ist wirklich inakzeptabel", so der Vatikan-Chefdiplomat.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Walter Wetzler (KNA)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Walter Wetzler ( KNA )

Es bestehe immer die Möglichkeit, eine Lösung zu finden, wenn man nur wolle, so Parolin weiter. Die Alternativen seien Krieg, Gewalt und Tod. Erneut bekräftigte er die Bereitschaft des Vatikan, um den Krieg zu beenden bei Verhandlungen zu unterstützen, wenn die Beteiligten dies wünschten.

Station bietet Platz für 20 sterbenskranke Kinder

In dem neuen Zentrum der Kinderklinik, das Parolin mit dem "Dank und Segen des Papstes" einweihte, können 20 unheilbar kranke Kinder behandelt werden. Gemeinsam mit ihren Familien sollen die Kinder, die eine intensive Betreuung benötigen, in 20 Wohneinheiten leben können. Zehn weitere Wohneinheiten sollen folgen.

"Bambino Gesu", das durch eine Schenkung an den Heiligen Stuhl übergegangen ist, zählt zu den führenden Kinderkliniken Europas.

Vergangenen Samstag besuchte Papst Franziskus dort aus der Ukraine geflohene kranke Kinder.

Vatikandiplomatie

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 88 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.

Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds (dpa)
Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds ( dpa )
Quelle:
KNA
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