US-Papst mahnt 80 Jahre nach Hiroshima zu Friedensbemühungen

Wahrer Frieden erfordert mutigen Verzicht auf Waffen

Bis heute wirken die beiden US-amerikanischen Atombombenabwürfe über Japan nach. Zum 80. Jahrestag würdigt Papst Leo XIV. die Überlebenden und sendet eine klare Botschaft an die internationale Gemeinschaft.

Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Angesichts der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren hat Papst Leo XIV. Engagement für einen dauerhaften Frieden gefordert.

"Obwohl viele Jahre vergangen sind, bleiben die beiden Städte lebendige Mahnmale für die schrecklichen Gräuel, die Atomwaffen angerichtet haben", schrieb er in einer am Dienstag veröffentlichten Botschaft anlässlich der beiden Jahrestage.

Hiroshima nach dem Atombombenabwurf 1945 / © epa (dpa)
Hiroshima nach dem Atombombenabwurf 1945 / © epa ( dpa )

Das katholische Kirchenoberhaupt würdigte die Betroffenen der Abwürfe. "Atomwaffen verletzen unsere gemeinsame Menschlichkeit und verraten auch die Würde der Schöpfung, deren Harmonie wir zu bewahren berufen sind", so Leo XIV. weiter.

Verzicht auf Waffen

Wahrer Frieden erfordere den mutigen Verzicht auf Waffen - insbesondere auf solche, die eine unbeschreibliche Katastrophe verursachen können. Der US-amerikanische Papst ruft zur Erschaffung einer globalen Ethik auf, verwurzelt in Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Gemeinwohl. "Es ist daher mein Gebet, dass dieser feierliche Jahrestag ein Aufruf an die internationale Gemeinschaft sein möge, ihr Engagement für einen dauerhaften Frieden für unsere gesamte Menschheitsfamilie zu erneuern."

Durch die beiden US-amerikanischen Bombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 und durch die Strahlenfolgen starben mehr als 540.000 Menschen. Viele leiden noch heute unter körperlichen und seelischen Auswirkungen.

Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki

Am 6. August 1945 warfen US-amerikanische Bomber über dem japanischen Hiroshima eine Atombombe ab und zerstörten die Stadt komplett. Der Hitzeblitz tötete sofort mehrere Zehntausend Menschen, die folgende Druckwelle und Strahlen töteten und verletzten viele weitere. Bis Ende 1945 starben durch die Atombombe etwa 140.000 Menschen. Drei Tage später, am 9. August 1945, wurde die Stadt Nagasaki durch eine weitere Atombombe zerstört. Hier starben etwa 70.000 Menschen. Die Berliner Weltfriedensglocke war 1989 auf Initiative der japanischen World Peace Bell Association aufgestellt worden.

Hiroshima nach dem Atombombenabwurf 1945 / © epa (dpa)
Hiroshima nach dem Atombombenabwurf 1945 / © epa ( dpa )
Quelle:
KNA